Nationale Beach-Serie buhlt um Olympiasieger
Hamburg (dpa) - Mit einem Rekord-Preisgeld und neuer Fernseh-Präsenz buhlt die nationale Serie im Beachvolleyball um Olympiasieger Julius Brink und die deutschen Nationalteams.
Insgesamt 250 000 Euro werden bei acht Turnieren und den traditionellen Meisterschaften in Timmendorfer Strand ausgeschüttet, 70 000 mehr als im Vorjahr. Möglich macht dies die neue Partnerschaft des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) mit Pay-TV-Sender Sky, der von den vier sogenannten Supercups in Hamburg, Münster, Binz und Kühlungsborn sowie von den deutschen Titelkämpfen 23 Stunden live berichten wird. Sky Media Network vermarktet die Tour.
Ob damit die besten deutschen Beach-Profis um den Londoner Olympia-Helden Brink und seinen neuen Partner Sebastian Fuchs (Köln) auf die „smart beach tour“ 2013 gelockt werden können, ist allerdings noch unklar. „Das ist verdammt schwer“, erklärte Brink bei der Präsentation der nationalen Serie am Dienstag in Hamburg. Vor allem das Termin- und Organisationschaos des Weltverbandes FIVB, von dem sich der Olympiasieger „geknechtet“ fühlt, würde verhindern, „fix zu sagen, dass wir dabei sind“.
Durch die spät erstellten und mehrfach veränderten Termine für die finanziell und sportlich attraktive World Tour „ist es schwierig, dieses Jahr zu planen“, bemerkte Ilka Semmler, zusammen mit Katrin Holtwick die nationale Nummer eins und deutscher Meister bei den Damen. Die Prioritäten der Spitzenteams liegen im Sommer auf der WM in Polen, der EM in Österreich und Welttour-Turnieren wie in Berlin.
DVV-Präsident Thomas Krohne erwartet von den deutschen Nationalteams aber Unterstützung für die aufpolierte nationale Serie. Nach dem umjubelten Olympia-Erfolg von Brink und seinem damligen Partner Jonas Reckermann, der wegen einer Verletzung seine Laufbahn beenden musste, sei er hinterfragt worden: Was machst du als neuer Präsident mit dem Olympia-Titel? „Jetzt habe ich etwas hinbekommen mit einer Tour. Jetzt erwartet ich auch, dass die Spieler dazu stehen“, sagte Krohne der Nachrichtenagentur dpa und ergänzte: „Ich gehe davon aus, wenn sie können, kommen sie auch. Aber auch da werden wir als Verband nochmals mit Nachdruck nachfassen, weil es wichtig ist für die Tour und weil es auch Sky erwartet.“
Volleyball-Prominenz hat sich der TV-Sender für die auf zunächst fünf Jahre angelegte Präsentation der nationalen Beach-Serie hinter den Mikrofonen gesichert. Olympiasieger Reckermann wurde als Experte verpflichtet. Die ehemalige Europameisterin und Olympia-Fünfte Sara Goller - Ex-Partnerin Laura Ludwig bildet jetzt mit Kira Walkenhorst (beide Hamburg) ein Nationalteam - wird als Field-Reporterin ihre ehemaligen Kolleginnen und Kollegen interviewen.