NRW nimmt Kurs auf Peking
Von Rhein und Ruhr fahren 107 Athleten zu den Spielen.
Düsseldorf. Heide Rosendahl, Liesel Westermann, Hans Günter Winkler und Annegret Richter - das Land Nordrhein-Westfalen hat jede Menge Sportidole und Olympia-Helden hervorgebracht. Die Erfolgsstory soll nun fortgeschrieben werden: Mit 107 Sportlern stellt NRW rund ein Viertel der 439-köpfigen deutschen Delegation. "Das ist ein starkes Team. Vor allem in den Ballsportarten ist viel zu erwarten", sagte gestern NRW-Innen- und damit auch Sportminister Ingo Wolf (FDP) in Düsseldorf.
Wolf hat selbst eine durchaus vorzeigbare Karriere als Feldhockeyspieler für Rot-Weiß Köln in der Bundesliga hinter sich, gilt aber auch als zuverlässiger Tribünengast bei Großereignisssen wie die Fußball-WM und fährt nun auch nach Peking.
Mit der Hockey-Nationalspielerin Maike Stöckel jonglierte er mit Schläger und Kugel. Mit 18 Sportlern stellen die Hockey-Spieler aus NRW sowohl bei den Damen als auch bei den Herren das Gros der beiden Nationalteams. "Wir wollen eine Medaille", formulierte Stöckel das Ziel. Schließlich sind die Damen ja Titelverteidiger, konnten in Athen sensationell die Holländerinnen schlagen.
Als Mitglied einer Vize-Weltmeistermannschaft fliegt am Wochenende der Düsseldorfer Tischtennis-Spieler Christian Süß nach Peking. Er ist ein bisschen aufgeregt ("Das sind schließlich meine ersten Spiele"), erwartet Ungewohntes ("Die chinesischen Zuschauer gehen gerade beim Tischtennis voll mit"), verspricht aber Erfolg: "Wir wollen auch eine Medaille."
Ehrgeiz allerorten, gleichwohl wollte Minister Wolf keine Voraussage abgeben, wie viel Edelmetall die NRW-Sportler heimbringen: "Ich bin kein Prophet."
Als Bank können in jedem Fall die Reiter sowohl bei Dressur (Isabelle Werth) als auch beim Springen (Ludger Beerbaum) gelten. "Doch in der Leichathletik muss sich was bewegen", so Wolf. Daher hat das Land nun fünf Sportgymnasien ins Leben gerufen (Düsseldorf, Solingen, Münster, Dortmund und Minden). Damit es noch besser wird.