Olympia-Chance für Triathleten - Top-Acht-Rang nötig

Rio de Janeiro (dpa) - Über Rio nach Rio! In der Olympia-Stadt von 2016 wollen sich die ersten deutschen Triathleten am Sonntag ihr Ticket für das Ringe-Spektakel an der Copacabana im kommenden Jahr sichern.

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Insgesamt acht deutsche Starter sind beim Testwettkampf auf der Olympia-Strecke dabei, für die Qualifikation ist ein Platz unter den ersten Acht notwendig. Schaffen zwei deutsche Athleten diese Topplatzierung, sichert sich nur der Beste die Fahrkarte nach Rio de Janeiro, die anderen Plätze werden erst 2016 vergeben.

Die Frauen beginnen um 14.00 Uhr (MESZ), die Männer gehen um 17.15 Uhr (MESZ) auf die Strecke über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen.

„Wir haben am Wochenende eine realistische Chance, dass sich zwei Athleten die Olympia-Qualifikation für Rio 2016 holen“, sagte Elite-Bundestrainer Dan Lorang mit Blick auf die wichtigsten Rennen der Saison. Doch sehr wahrscheinlich sind deutsche Spitzenergebnisse im Schatten des Zuckerhuts nicht. Zum einen ist die Konkurrenz groß, da nahezu alle Topathleten die Chance nutzen, die Strecke zu testen. Zum anderen stimmen die deutschen Ergebnisse bislang noch nicht.

Rund ein Jahr vor den Olympischen Spielen fehlen der Deutschen Triathlon-Union (DTU) weiter die absoluten Weltklasse-Athleten auf der Kurzstrecke. Daran konnten auch die drei Top-Ten-Platzierungen beim Heimrennen in Hamburg vor zwei Wochen nichts ändern. „Die Athleten haben es am Sonntag in der Hand und können ihr Schicksal selbst beeinflussen. Dafür müssen sie jetzt aber auch performen“, sagte Cheftrainer Ralf Ebli im Interview auf „tri-mag.de“.

Von den fünf an den Start gehenden Damen haben Rebecca Robisch und Sophia Saller in diesem Jahr das für Rio geforderte Top-Acht-Resultat bereits erreicht. Hoffnungen machen sich zudem die nach langer Verletzungspause wieder besser in Form kommende Anne Haug sowie Anja Knapp und Hanna Philippin. Die große deutsche Nachwuchshoffnung Laura Lindemann ist dagegen nicht dabei. „Sie war zuletzt bei den deutschen Meisterschaften, den Europameisterschaften und beim WM-Rennen in Hamburg aktiv. Jetzt noch das Rennen in Rio - das wäre etwas zu viel“, sagte Ebli über die 19-Jährige.

Bei den Männern setzt die DTU auf das Trio Gregor Buchholz, Steffen Justus und Justus Nieschlag. Justus war bereits 2012 in London dabei und ist heiß auf das Rennen in der brasilianischen Metropole. „Ich freue mich, dass es jetzt kurz bevorsteht“, sagte Justus. Die besten Aussichten dürfte aber Nieschlag haben. „Es gibt nur eine Geschwindigkeit und die heißt Vollgas“, kündigte er an.

Wie alle sind die Deutschen besonders gespannt auf die Radstrecke, die bislang für die Athleten aus Sicherheitsgründen noch nicht zugänglich war. Zudem bereitet die Wasserqualität Sorgen. Erst am Donnerstag waren in einer AP-Studie die Zustände angeprangert worden.