BDR-Präsident Scharping beklagt „Spätfolgen des Dopings“
Düsseldorf (dpa) - Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer, hat nachträglich Versäumnisse im Kampf gegen Doping eingeräumt.
„Ein frühzeitigeres und härteres Vorgehen gegen Hintermänner hätte vieles verhindern können, was wir heute noch als Spätfolgen des Dopings beklagen“, sagte Scharping der „Rheinischen Post“.
Er habe schon 1998 zum Festina-Skandal bei der Tour de France gesagt, „dass zur Dopingbekämpfung staatliche Maßnahmen gehören. Doping ist auf diesem Niveau ohne Ärzte, Masseure, Transporteure, Netzwerke im Hintergrund gar nicht vorstellbar.“ Das Ganze nur am Ende des Weges, „nämlich bei den Sportlern, anzusiedeln, ohne die Hintermänner und Strukturen ins Visier zu nehmen, das war ein schweres Versäumnis. Das wird durch das Anti-Doping-Gesetz nun aufgeholt“, ergänzte Scharping.
Bei der bevorstehenden Tour traut der BDR-Chef den deutschen Fahrern einiges zu: „John Degenkolb kann Etappen gewinnen, möglicherweise hat er auch eine Chance auf das Grüne Trikot. Tony Martin hat bewiesen, was er im Zeitfahren leisten kann. Vielleicht gelingt es ihm, gleich zu Beginn in Utrecht das Gelbe Trikot zu erobern und es länger als einen Tag zu behalten. André Greipel ist auch ein Mann für Etappensiege.“