Die Dopingmethoden von Armstrong
Berlin (dpa) - Lance Armstrong hat jahrelanges Doping gestanden. Diese verbotenen Methoden und Substanzen wandte er an:
BLUTDOPING: Je besser die Organe mit Sauerstoff versorgt werden, desto leistungsfähiger sind sie. Manche Methoden wie das Blutdoping zielen darauf ab, den Sauerstofftransport zu verbessern. Dabei erhält der Athlet eine Transfusion mit fremdem oder mit eigenem Blut.
Beim Eigenblutdoping lässt sich der Sportler bis zu einen Liter Blut abnehmen. Es wird konserviert und tiefgekühlt gelagert. Der Blutverlust regt den Körper dazu an, neue rote Blutkörperchen zu bilden - oft verstärkt durch das Hormon EPO. Haben sich die Blutwerte einige Wochen später wieder normalisiert, wird das Eigenblut wieder zugeführt. Dadurch steigt die Konzentration der Blutkörperchen.
Risiko: Infektionsgefahr bei der Transfusion
EPO (Erythropoietin) ist ein Hormon, das in der Niere entsteht und die Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) stimuliert. Mit EPO als Dopingmittel kann der Körper mehr Sauerstoff in die Muskeln transportieren. Daraus folgt eine höhere Leistungsfähigkeit, vor allem bei Ausdauersportarten. Gentechnisch hergestelltes EPO hat also eine ähnliche Wirkung wie das aufwendigere Blutdoping.
Risiko: Das Blut wird „dicker“, was zu höherem Blutdruck, Thrombosen und Schlaganfall führen kann.
GLUKOKORTIKOIDE: Dazu gehören Hormone wie Cortison und Cortisol, mit denen Asthma, Allergien, Rheuma und andere Entzündungen behandelt werden. Sie bewirken zwar keine direkte Leistungssteigerung, wirken aber euphorisierend, unterdrücken Schmerzen und Müdigkeit. Sie sind im Wettkampf verboten.
Risiko: Höhere Anfälligkeit für Infekte. Fettzunahme in Nacken und Gesicht.
WACHSTUMSHORMON: Es beschleunigt die Teilung der Zellen, was sich als Wachstum bemerkbar macht. Das Human Groth Hormon (HGH) wird im Gehirn gebildet und zum Beispiel zur Behandlung von kleinwüchsigen Kindern eingesetzt. Das für therapeutische Zwecke bestimmte HGH wird mit gentechnischen Verfahren hergestellt. Sportler erhoffen sich dadurch Leistungsgewinne und setzten auf die anabole, den Muskelaufbau fördernde Wirkung.
Risiko: Krankhaftes Wachstum von Organen, erhöhter Blutzuckerspiegel.
TESTOSTERON ist das wichtigste männliche Sexualhormon und gehört zur Gruppe der Anabolika. Es wird unter anderem verwendet, um einen stärkeren Muskelaufbau und bessere sportliche Leistungen zu erzielen.
Risiko: Entstehung von Tumoren, Aggressivität, Störung von Gedächtnis und Konzentration, Veränderung der Geschlechtsmerkmale.