Dopinganklage in Mantua - Ballan bestreitet Vorwurf

Mantua (dpa) - Die Staatsanwaltschaft in Mantua will rund 30 Radprofis, Manager und Mediziner wegen Dopings vor Gericht stellen. Italienischen Medienberichten zufolge sollen auch Alessandro Ballan, der Däne Michael Rasmussen und Damiano Cunego zu den Verdächtigten zählen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Ballan Eigenblutdoping im Jahr 2009 vor. Der Weltmeister von 2008 wies die Anschuldigungen vor seinem Start beim Klassiker Paris - Roubaix zurück. „Ich habe nicht betrogen“, sagte Ballan. Weder er noch sein Team BMC hätten ein offizielles Schreiben der italienischen Justiz bekommen. „Ich bin gelassen“, meinte Ballan.

Auch sein Team sieht keinerlei Grund, gegen den Fahrer vorzugehen. „Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, nicht von Ballans Unschuld auszugehen“, erklärte BMC-Teammanager Jim Ochowicz. Deshalb werde das Team ihn nicht suspendieren oder von Rennen zurückziehen.

Als die 2008 eingeleiteten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mantua 2010 erstmals bekannt wurden, hatte das Team Ballan zunächst suspendiert, dann aber wieder starten lassen. Die Staatsanwaltschaft will dem Italiener das Eigenblutdoping unter anderem mit Hilfe von abgehörten Telefongesprächen und Video-Aufzeichnungen nachweisen.

Kopf des norditalienischen Dopingrings soll ein Apotheker aus Mantua sein. Dieser soll den Ermittlungen zufolge neben den Profiradrennfahrern auch Amateure systematisch mit Dopingmitteln versorgt haben. Wie die „Gazzetta dello Sport“ berichtete, liegen die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft bereits seit vergangenem Montag dem Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI) vor. Dieses wird die Unterlagen prüfen und aller Voraussicht nach Verfahren gegen die betroffenen Fahrer einleiten.