Stevens legte in Colorado Springs in 60 Minuten die Distanz von 47,980 Kilometern zurück und übertraf damit die alte Bestmarke der Australierin Bridie O'Donnell um 1,102 Kilometern.
Für Stevens war es die Krönung, seit sie vor gut sieben Jahren den Seitenwechsel wagte. Vor ihrer sportlichen Karriere hatte sie für die Investmentbank Lehman Brothers in New York gearbeitet. Eher zufällig kam sie 2007 mit dem Radsport in Berührung, als sie an Thanksgiving von ihrer Schwester und ihrem Schwager zur Teilnahme an einem Crossrennen überredet wurde.
Aus Spaß wurde Ernst. 2009 tauschte sie den Büro-Job gegen eine weitaus weniger lukrative Rad-Karriere ein. Schon ein Jahr später holte sie die US-Meisterschaft im Zeitfahren, gewann später auch den Klassiker Flèche Wallonne und wurde Giro-Dritte. Stevens kam sogar nah an die Fabelzeit von Jeannie Longo heran. Die „Grande Dame“ hatte 1996 insgesamt 48,149 Kilometer zurückgelegt - allerdings in einer Sitzposition, die nach den heutigen Regeln nicht mehr zulässig ist.