Gilberts Siegesserie: Erst Amstel - dann Flèche

Huy (dpa) - Philippe Gilbert kann sich als Seriensieger feiern lassen: Der 28-jährige belgische Radprofi vom Omega-Lotto-Team hat die 75. Auflage des Flèche Wallonne gewonnen und der Konkurrenz am berüchtigten Schlussanstieg auf die Mauer von Huy keine Chance gelassen.

Gilbert, der schon in Valkenburg im Ziel des Amstel Gold Race triumphiert hatte, verwies nach 210 Kilometern Topfavorit Joaquim Rodriguez und dessen spanischen Landsmann Samuel Sanchez auf die Plätze. Seinem Antritt auf der bis zu 24 Prozent steilen Rampe war keiner gewachsen. 300 Meter vor dem Ziel schlug er zu. Auch am Ostersonntag zum Abschluss der Ardennen-Klassiker bei Lüttich-Bastogne-Lüttich muss mit Gilbert gerechnet werden.

Keine Rolle spielte Alberto Contador, der auch zum Favoritenkreis gezählt hatte. Der dreifache Tour de France-Sieger musste sich mit Rang elf begnügen. Jetzt konzentriert sich der auf einen Doping-Prozess vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS wartende Spanier auf den Giro d'Italia, der am 7. Mai beginnt. Bester deutscher Radprofi beim Flèche war wie am Sonntag der Rostocker Paul Martens vom Team Rabobank auf Rang zehn.

Schon zwei Kilometer nach dem Start in Charleroi hatten sich vier Fahrer vom Feld abgesetzt. Die vier Profis aus dem zweiten Glied erarbeiteten sich einen Vorsprung von maximal annähernd 17 Minuten und bestimmten fast das gesamte Rennen. Aber die Teams der Favoriten waren auf der Hut. 21 Kilometer vor dem Ziel war der Ausflug des Quartetts beendet, als eine erste Verfolgergruppe auffuhr. Wenige Sekunden dahinter formierten sich die Favoriten in einem größeren Feld und rüsteten zum Schlussanstieg auf die von tausenden von Zuschauern gesäumte „Mauer“.

Nicholas Roche, der Sohn des Tour-de-France-Sieger und Weltmeisters von 1987, Stephen Roche, stürzte im ersten Drittel des Rennens schwer. Der Ire wurde ins Krankenhaus gebracht.