Kreuziger gewinnt als erster Tscheche Amstel Gold Race
Valkenburg (dpa) - Das ewige Talent Roman Kreuziger hat seinen größten Karrieresieg eingefahren. Nach einer taktischen Meisterleistung triumphierte der 26-Jährige beim 48. Amstel Gold Race und siegte nach 251,8 Kilometern als Solist.
Es war der erste Sieg eines Tschechen in der Geschichte des niederländischen Rennens. 22 Sekunden hinter Kreuziger hetzte die erste Verfolgergruppe, angeführt von dem Spanier Alejandro Valverde, über die Ziellinie in Valkenburg. Bester deutscher Profi war der dreifache deutsche Meister Fabian Wegmann auf Rang zehn.
Topfavorit Philippe Gilbert, der auf identischer Zielpassage im Vorjahr Straßen-Weltmeister geworden war, blieb nur Rang vier zeitgleich mit Valverde. Der Belgier war zur Rennhälfte bei der Tour durch Limburg über 34 Anstiege zu Fall gekommen, hatte sich aber nicht ernsthaft verletzt. Der in Freiburg fahrende Garmin-Fahrer Wegmann präsentierte sich fast schon traditionell bei diesem Rennen in Topform.
Der nach seinen Erfolgen bei Gent-Wevelgem und dem Pfeil von Brabant hoch gewettete Peter Sagan aus der Slowakei war im Finale isoliert. Er konnte die Verfolgung einer siebenköpfigen Ausreißergruppe, aus der sich Kreuziger zum richtigen Zeitpunkt gelöst hatte, nicht organisieren. Der 23-Jährige hatte auch keine Kraft mehr, mit Gilbert mitzugehen. Der Weltmeister griff zwei Kilometer vor dem Ziel auf der von tausenden von Zuschauern gesäumten Steigung am Cauberg an - Roman Kreuziger blieb aber außer Reichweite und fuhr seinem einsamen Triumph entgegen.
„Ich habe gehört, wie die Zuschauer meinen Namen gebrüllt haben. Ich habe nur getreten und getreten und mir nichts gedacht. Dieser Erfolg - das ist ein tolles Gefühl“, freute sich der im Alberto Contador-Rennstall Saxo-Bank fahrende Kreuziger, der seinen ersten Klassiker gewann.
Der Spanier Mikel Astarloza war als letzter von ursprünglich sieben Ausreißern, die das Rennen lange bestimmt hatten, 17 Kilometer vor dem Ziel von einer ersten Verfolgergruppe gestellt worden. In dieser Gruppe lauerte Kreuziger auf seine Chance und schlug acht Kilometer vor dem Ziel mit einer Attacke zu.