Levys rosige Aussichten: Drei WM-Medaillen im Visier
Minsk (dpa) - Seinen letzten internationalen Wettkampf hat Maximilian Levy am 7. August bestritten. Bei den Olympischen Spielen in London erkämpfte er nach zuvor Bronze im Teamsprint die Silbermedaille im Keirin hinter dem Briten Chris Hoy.
Der sechsfache Olympiasieger ist nach London zurückgetreten. Levy - vor einem Jahr bei der WM in Melbourne ebenfalls schon Zweiter hinter Hoy - ist damit am Freitag bei der Bahn-WM in Minsk fast zwangsläufig der große Favorit im Kampfsprint.
„Max macht einen sehr stabilen Eindruck. Er kann im Keirin sicherlich jederzeit aufs Podium fahren“, sagte Bundestrainer Detlef Uibel, der seinem Vorzeigeathleten frühzeitig einen Freifahrtschein Richtung Minsk ausstellte. Levy verzichtete auf die Weltcups, bereitete sich mit Trainer Eyk Porkorny individuell vor und enttäuschte nicht. Jetzt darf er in der Minsk-Arena sogar dreimal starten. Vor allem im Keirin am Freitag ist der Weltmeister von 2009 Medaillenanwärter. „Es könnte natürlich passieren, dass nun um mein Hinterrad gefeilscht wird, was es für mich natürlich nicht einfacher macht. Ich möchte trotzdem meine Chance suchen und nach ganz vorne fahren“, meinte Levy. Ein gutes Omen: 2009 bei der EM fuhr Levy in Minsk zum Sieg - und das sogar mit gebrochener Hand.
Die Standortbestimmung mit dem Sieg beim Sechstagerennen in Berlin Ende Januar war vielversprechend - trotz, oder gerade wegen der längeren Pause nach den Spielen: „Meine Zeiten waren schon richtig gut. So schnell war ich im Januar noch nie unterwegs und von daher gehe ich die WM optimistisch an“, sagte Levy, der am Donnerstag als Schlussmann im Teamsprint eine zweite große Medaillenchance hat. Dort wird der dreimalige Weltmeister zusammen mit René Enders (Erfurt) und Stefan Bötticher (Chemnitz) auf Medaillenjagd gehen. Am Samstag und Sonntag folgt als Abschluss der Sprint-Wettbewerb.
Aber nicht nur sportlich läuft es bei Levy, der noch bis Ende 2014 beim Chemnitzer Team „erdgas2012“ unter Vertrag steht, momentan nach Wunsch. Auch die private Situation ist derzeit nahezu perfekt. Bald wird Levy zum ersten Mal Vater - Lebensgefährten Madeleine Sandig, im Sommer 2012 ebenfalls noch bei den Olympischen Spielen, ist schwanger. „Wir freuen uns. Das Kind kommt im Mai“, bestätigt Levy.
Seit Frühjahr 2007 sind er und die 29-Jährige, die im Herbst ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärte, ein Paar. Passend zum Nachwuchs haben beide im Cottbuser Stadtteil Döbbrick kurz vor Weihnachten ein neues Heim gefunden. Und auch Levys Partnerschaft mit „Vattenfall“ ist verlängert. Bis zu den Spielen 2016 arbeitet der 25-Jährige halbtags in der Öffentlichkeitsarbeit des Energiekonzerns. Partnerschaft, Baby, neues Zuhause und berufliche Absicherung sollen Levy in Minsk beflügeln. „Ich bin gesund, gut in Form und optimistisch, den ersten Schritt auf dem Weg nach Rio 2016 erfolgreich bewältigen zu können“, sagt Levy.