UCI-Chef: Causa Armstrong wird Tour die begleiten
Lüttich (dpa) - Das Dopingverfahren gegen Lance Armstrong und die Folgen für dessen langjährigen Teamchef Johan Bruyneel wird die Tour de France nach Ansicht von UCI-Präsident Pat McQuaid überschatten.
Massive Dopingvorwürfe hatten Bruyneel, Chef des Teams RadioShack-Nissan um Jens Voigt und Andreas Klöden, zu einem Fernbleiben beim wichtigsten Radrennen der Welt gezwungen. „Sein Tour-Rückzug wird hier drei Wochen lang das Thema sein“, sagte der Präsident des Radsport-Weltverbandes (UCI) der Nachrichtenagentur dpa beim diesjährigen Tour-Auftakt in Lüttich.
McQuaid betonte, über die Ermittlungen der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA erst im letzten Moment in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Die USADA hatte vor zwei Wochen Armstrong, Bruyneel und vier Betreuer sowie Ärzte mit umfassenden Dopingvorwürfen konfrontiert. „Wir haben erst einen Tag vor Veröffentlichung von dem Fall erfahren“, sagte McQuaid.
Sollte ein Schiedsgericht die Angeklagten schuldig sprechen, droht Bruyneel eine lange Sperre, auch wenn er Belgier ist. „Die USADA hat das Recht, Bruyneel weltweit zu sanktionieren“, erklärte McQuaid. Ein Passus in den Statuten der Agentur ermögliche diesen Schritt. Sowohl Bruyneel als auch Armstrong bestreiten Doping.