UCI leitet Doping-Ermittlungen gegen Bertagnolli ein

Berlin (dpa) - Gegen den Radprofi Leonardo Bertagnolli ist ein Doping-Verfahren eröffnet worden. Wie der Weltverband UCI am Mittwoch bekanntgab, wurden Unregelmäßigkeiten im Blutpass des italienischen Fahrers festgestellt.

Über den Befund seien neben dem Profi bereits dessen Team Lampre, Italiens Fachverband sowie die nationale und die Welt-Anti-Doping-Agentur informiert worden. Weitere Details nannte die UCI in ihrer Mitteilung nicht. Nun muss Italiens Radverband über ein formelles Disziplinarverfahren gegen den 34-Jährigen entscheiden.

Ebenfalls am Mittwoch gab Bertagnolli seinen Rücktritt bekannt. Wie der Lampre-Rennstall verschiedenen Medienberichten zufolge verkündete, war die nationale Meisterschaft am vergangenen Samstag das letzte Rennen des Norditalieners. Diese Entscheidung sei teamintern schon zu Saisonbeginn bekanntgewesen.

Bertagnolli war schon kürzlich mit Doping-Vorwürfen konfrontiert, als ihn das italienische Olympische Komitee CONI vorlud. Er sollte - ebenso wie der letztjährige Giro-d'Italia-Sieger Michele Scarponi - über den mutmaßliche Doping-Mediziner Michele Ferrari aussagen. Hintergrund der Befragung war das Vorgehen der Staatsanwaltschaft von Padua gegen den „Dottore Epo“ genannten Arzt - der auch Tour-Rekordchampion Lance Armstrong über mehrere Jahr betreut hatte.

Der Auftritt des Radfahrers vor dem CONI war aber kurzfristig auf 4. Juli verschoben worden. Bertagnolli hatte es in diesem Jahr nicht in den neunköpfigen Kader für die am Samstag beginnende Tour geschafft.