„Es ist hart, uns zu besiegen“ Das sagt Fortuna-Held Johannesson über Derby-Remis und Elfmeter-Geheimnis
Köln · Isak Johannesson behält die Nerven: „Ich habe meine Atemtechnik angewendet.“
Es kommt äußerst selten vor, dass Isak Johannesson ein Statement nach dem Spiel beginnt und mittendrin doch abbricht. Dies geschah nach dem Rheinderby beim 1. FC Köln, in dem der Isländer in der 90. Minute per Handelfmeter das 1:1 für Fortuna rettete. Genau um die Entstehung des Tores ging es auch, vor dem Joel Schmied den Ball an die Hand bekam. „Ich muss mir die Szene noch einmal…“, begann Johannesson und schaute in diesem Moment auf den Bildschirm. Schnell verwarf er seinen ersten Gedanken und begann von vorne: „Ja okay, da haben wir das Bild. Es ist ein klares Handspiel.“
Dieses Missgeschick von Schmied nutzte der Nationalspieler aus und wendete die Niederlage ab. Allerdings dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis nach einer Prüfung des Videoschiedsrichters endlich Klarheit darüber herrschte, ob es nun einen Strafstoß für die Düsseldorfer gibt oder nicht. „Es war zwar eine lange Situation mit dem VAR, ich bin aber fokussiert geblieben, habe meine Atemtechnik angewendet. Ich war entspannt und habe meine Routinen“, sagte Johannesson.
Elfmeter sind offenbar mittlerweile auch zu einer Routine für den Mittelfeldspieler geworden, er hat in dieser Zweitliga-Saison alle vier Strafstöße verwandelt. „Ich übe es häufig auf dem Platz“, sagte Düsseldorfs Stammspieler. Ebenso gelassen sah er das Remis in der Domstadt an: „Die Fans haben es verdient, am Ende etwas zu feiern. Wir bleiben aber auf dem Teppich.“
Zu sehr überbewerten sollte Johannesson dieses Remis nicht, weil Fortuna in der Offensive zu wenig geboten hatte und vieles während der Partie eigentlich für eine Niederlage sprach. Doch die Pleite verhinderten die Flingerner mit etwas Glück. Der Akteur ging nicht zu tief in die Analyse, sondern hob das sechste Rückrundenspiel ohne Niederlage hervor. „Wir wussten, dass es ein hartes Spiel wird. Köln ist eine gute Mannschaft, wir haben aber gut verteidigt und uns war bewusst, dass wir nicht so häufig den Ball haben werden. Wir müssen diesen Punkt schätzen, weil es schwer ist, hier in Köln zu bestehen – der Effzeh hat viele Heimspiele gewonnen. Jetzt haben wir dieses Ergebnis und sind immer noch ungeschlagen in diesem Jahr.“
Zwar bemängelte Johannesson „Probleme mit dem Ball“ und verdeutlichte, „dass wir gegen die Top-Teams kein Tiki-Taka spielen werden“. Doch auch ohne schönen Kombinationsfußball behielten die Düsseldorfer in der Endabrechnung einen Zähler, der in der Bedeutung für das Team noch eine große Rolle spielen kann. „Vor Weihnachten hatten wir viele Spiele verloren und waren recht einfach zu schlagen, jetzt sind wir stabil und müssen so weitermachen“, betonte Johannesson.