Vogel gewinnt WM-Gold im Sprint - Männer enttäuschen
Saint-Quentin-en-Yvelines (dpa) - Kristina Vogel hat sich wieder zur Königin des Rad-Sprints gekrönt und zum zweiten Mal nach 2014 den WM-Titel gewonnen.
Die Titelverteidigerin aus Erfurt setzte sich in Saint-Quentin-en-Yvelines vor den Toren von Paris im Finale mit 2:0 Läufen gegen die Niederländerin Elis Ligtlee durch, die vom Thüringer Ex-Weltmeister René Wolff trainiert wird. Am Sonntag startet Vogel noch als Titelverteidigerin im Keirin.
„Die Medaille war ganz wichtig, für Kristina und die deutsche Mannschaft, bei der die Stimmung nach den Sprint-Ergebnissen der Männer doch etwas am Boden liegt“, sagte Ex-Weltmeister Michael Hübner, in dessen Chemnitzer Team Vogel fährt. „Das war ganz stark. Kristina ist ein Kämpferherz vor dem Herren. Super, wie sie das gemacht hat“, lobte Bundestrainer Detlef Uibel.
Mit einer herben Enttäuschung endete dagegen das Sprint-Turnier der Männer. Der Ex-Weltmeister und Vorjahreszweite Stefan Bötticher aus Chemnitz schied in den Hoffnungsläufen des Achtelfinales gegen Titelverteidiger Francois Pervis aus. Für Robert Förstemann aus Gera war sogar noch eine Runde früher Schluss. Ganz schlimm erwischte es Fabian Puerta Zapata. Der Kolumbianer stürzte schwer beim Warmfahren, zog sich ein Schädel-Hirn-Trauma zu und verlor fast alle Zähne.
„Ich habe physisch so viel drauf wie nie, aber ich kann es nicht umsetzen“, sagte Bötticher unter Tränen, der zunächst die schnellste WM-Zeitfahr-Qualifikation vorgelegt hatte. „Ich hatte vor acht Wochen einen Bandscheibenvorfall und habe mich der Aufgabe gestellt. Ich hatte definitiv mehr erwartet, das ist klar“, sagte Förstemann. Das frühe Aus bedeutet das schlechteste WM-Abschneiden seit 2008.
Im sehr stark besetzten Omnium der Männer hatte Lucas Liß diesmal nichts mit der Medaillenvergabe zu tun. Beim Sieg des Kolumbianers Fernando Gaviria Rendon kam der Scratch-Weltmeister aus Unna auf Platz 11. In der Einerverfolgung der Männer belegte Kersten Thiele aus Sinsheim mit persönlicher Bestzeit von 4:21,724 Minuten den guten sechsten Platz. Im Scratch der Frauen belegte Gudrun Stock aus Erfurt Rang zehn.