Bengtsson kassiert: Beerbaum und Meyer dahinter
Hamburg (dpa) - Der Schwede Rolf-Göran Begtsson hat in Hamburg große Kasse gemacht. Der Olympia-Zweite gewann beim Derby-Turnier das Springen der Global Champions Tour und schnappte Ludger Beerbaum und Janne Friederike Meyer die Siegprämie weg.
Im Stechen der mit 285 000 Euro dotierten Prüfung setzte sich Bengtsson auf seinem zwölf Jahre alten Hengst Casall mit dem schnellsten fehlerfreien Ritt in 46,97 Sekunden gegen den ebenfalls fehlerlosen Beerbaum mit Chaman durch. Die deutschen Reiter warten beim diesjährigen Turnier weiter auf den ersten Erfolg in einer wichtigen Prüfung.
Bengtsson, der in der Nähe von Itzehoe lebt, kassierte für sich und den Besitzer des Pferdes 95 000 Euro. Der viermalige Olympiasieger Beerbaum konnte sich noch über 65 000 Euro freuen. Dritte wurde Janne Friederike Meyer. Die Mannschafts-Weltmeisterin aus Schenefeld bei Hamburg gab im Stechen mit Lambrasco nach zwei Abwürfen auf. Nur diese drei Reiter waren nach zwei Umläufen ohne Strafpunkte geblieben. In der Gesamtwertung nach drei von zehn Stationen liegt weiter der Brasilianer Alvaro de Miranda vorn.
Vor 20 000 Zuschauern auf den Derby-Gelände im Hamburger Stadtteil Klein Flottbek hatte Beerbaum als erster den Stechparcours bewältigen müssen. „Ich habe versucht, die anderen beiden unter Druck zu setzen“, sagte der 47-Jährige aus Riesenbeck. „Das ist mir nicht ganz gelungen. Aber ich bin zufrieden. Chhaman hat drei schwere Kurse fehlerfrei geschafft“, lobte er seinen zwölf Jahre alten Hengst.
Letztlich wusste Beerbaum, dass Bengtsson mit Casall ein schnelles Pferd unter sich hatte. „Das war nur eine kleine Herausforderung für ihn“, meinte der deutsche Vorreiter. In der Tat unterbot Bengtsson die Zeit von Beerbaum um knapp eine Sekunde. „Ich hätte sogar noch schneller reiten können“, meinte der Schwede.
Trotz ihrer Aufgabe im Stechen war Janne Friederike Meyer insgesamt zufrieden. Sie hatte ihr WM-Pferd Lambrasco erstmals in der Freiluftsaison präsentiert. „Ich habe schon vorher gemerkt, dass er müde ist. Er ist noch nicht in Top-Top-Form“, sagte die 30-Jährige. Immerhin war die Leistung schon ein Fingerzeig im Hinblick auf die Qualifikationen für die EM in diesem Jahr in Madrid.
Die Global Champions Tour ist die weltweit lukrativste Serie für Springreiter. Hamburg war die dritte von insgesamt zehn Stationen. Die Gesamtwertung ist mit 950 000 Euro dotiert. Marcus Ehning hatte als Gesamtsieger 2010 insgesamt 300 000 Euro als Prämie erhalten.
Am Sonntag steht die 82. Auflage des traditionsreichen Derbys auf dem Programm. Der 1250 Meter lange Kurs mit seinen 17 Hindernissen ist seit 1920 unverändert und gilt als einer der schwersten in der Welt.