Dressurreiter in Rio-Form: Werth und Schneider holen Titel

Balve (dpa) - Angeführt von den neuen Meisterinnen Isabell Werth und Dorothee Schneider scheinen die deutschen Dressurreiter für das Projekt Gold bei den Olympischen Spielen gewappnet zu sein.

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Zwei Monate vor dem Start in Rio präsentierten sich die Olympia-Kandidaten beim nationalen Championat in Balve schon in vielversprechender Verfassung. „Das große Ziel ist Gold mit der Mannschaft in Rio“, sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Die Leistungen in Balve nannte sie „überragend“.

Das galt vor allem für Isabell Werth beim Sieg am Samstag auf ihrer Leihstute Weihegold im Grand Prix Special und für Dorothee Schneider auf ihrem Wallach Showtime. Einen Tag nach Platz zwei hinter der fünfmaligen Olympiasiegerin holte sich die 47-Jährige am Sonntag den Titel in der Kür. Sie verwies die Weltranglisten-Erste Kristina Bröring-Sprehe auf Desperados auf Platz zwei. Bröring-Sprehe blieb nach ihren jeweiligen Doppel-Erfolgen 2014 und 2015 damit ohne Titel, nachdem sie im Special auch nur Dritte geworden war.

Schon vor Abschluss des Championats hatten Theodorescu und der Dressurausschuss die Equipe für das CHIO in Aachen benannt. Neben Werth und Schneider beriefen sie Bröring-Sprehe und den Kür-Vierten Sönke Rothenberger mit Cosmo. Nach Balve ist Aachen die zweite Sichtung. Danach werden die vier Paare plus Ersatz-Duo für Rio nominiert. Mit dem CHIO-Team ist die Tendenz schon erkennbar.

Werth darf sich in der Form von Balve schon auf ihren fünften Olympia-Start freuen. In eindrucksvoller Manier holte sich die 46-Jährige mit Weihegold im Special ihren ersten Titel bei deutschen Meisterschaften seit sechs Jahren und den zwölften insgesamt. „Das war heute echter Sport“, stellte sie zufrieden fest.

Noch Ende April schienen ihre Chancen für Rio erheblich gesunken zu sein. Sie hatte die Ausfälle ihrer Top-Pferde Bella Rose und Don Johnson verkünden müssen. Jetzt setzt sie auf Weihegold. Die Stute war zuvor mit Werths Angestellter Beatrice Buchwald erfolgreich gegangen. Seit Anfang des Jahres reitet die Chefin die Stute. Dank ihrer Mäzenin Madeleine Winter-Schulze hat sie das Pferd bis Ende 2017 von den Besitzern geleast.

Mit starken 84,294 Prozentpunkten deutete die elfjährige Weihegold ihr Weltklasse-Potenzial an. Und in dem ein Jahr jüngeren Emilio hat Werth noch ein Pferd auf Top-Niveau. Mit dem Wallach wurde die Rheinbergerin im Special Vierte und bei Emilios erstem Kür-Start Dritte. Weihegold bekam indes am Sonntag eine Pause.