EM der Springreiter: Der Führende ist nicht der Favorit
Aachen (dpa) - Der spanische Springreiter führt vor den beiden letzten Runden der Europameisterschaft in Aachen an diesem Sonntag. Medaillen-Chancen besitzt aus deutscher Sicht vor allem Ludger Beerbaum.
Der große Favorit auf Gold ist aber ein Niederländer.
DER FÜHRENDE: Der Spanier Sergio Álvarez Moya besitzt die beste Ausgangsposition. Reitet der 30-Jährige aus Gijon zwei fehlerfreie Runden mit Carlo, kann ihn keiner einholen. Álvarez Moya ist seit Jahren der erfolgreichste Spanier, gewann bereits 2001 bei der U21-EM Gold. Er arbeitete unter anderem im niedersächsischen Mühlen bei Paul Schockemöhle, zog nach Stationen in Belgien und den Niederlanden wieder nach Spanien.
DER FAVORIT: Am höchsten gehandelt wird Jeroen Dubbeldam mit Zenith. Er gewann mit dem niederländischen Team am Freitag in Aachen das Mannschafts-Gold vor dem deutschen Quartett. Der 42-Jährige lebt in Ootmarsum bei Enschede und konzentriert sich auf die internationalen Großereignisse. Nach dem Olympia-Sieg in Sydney gewann er Team-Gold bei der WM 2006 und bei der EM 2007, ehe er vergangenes Jahr in Caen Doppel-Weltmeister wurde. Jetzt ist er vor dem Finale Zweiter.
DER BESTE DEUTSCHE: Die größten Chancen auf eine Einzel-Medaille besitzt im deutschen Team Ludger Beerbaum mit seiner Stute Chiara. Der 51 Jahre alte Reiter startet als Sechster in die beiden abschließenden Runden. Beerbaum besitzt so viele EM-Medaillen wie kein anderer Reiter, darunter sind allein sechs goldene. Beerbaum muss am Sonntag auf Fehler der Konkurrenz hoffen, um noch in die Medaillenränge zu kommen.
DIE AUSSENSSEITER: Neben Beerbaum sind noch drei weitere Deutsche im Finale: Christian Ahlmann (Marl) mit Taloubet, Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Fibonacci und der in Mechelen lebende Daniel Deußer mit Cornet d'Amour. Sie sind mehr als einen Springfehler hinter dem führenden Spanier. Vor zwölf Jahren gelang es Ahlmann allerdings, am letzten EM-Tag vom elften auf den ersten Platz zu springen.