NADA übernimmt Doping-Kontrollen im Pferdesport
Bonn (dpa) - Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) betritt mit der Übernahme der Doping-Kontrollen bei Pferden außerhalb von Wettkämpfen Neuland. Wie die Agentur mitteilte, hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) nach langen Verhandlungen die NADA vom 1. April an mit dieser Aufgabe betraut.
NADA und FN einigten sich auf einen Zweijahresvertrag bis zum 31. März 2013, der am Freitag unterzeichnet wurde. FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach bezeichnete die Vereinbarung als einen weiteren Schritt in Richtung „fairen Pferdesport“.
Bei der NADA wird für diese neue Aufgabe ein Veterinär-Mediziner eingestellt. Die Finanzierung ist über den FN-Auftrag abgedeckt. „Dies ist ein bedeutender Schritt in der strategischen Weiterentwicklung der NADA, weil wir mit den Pferdekontrollen Neuland betreten“, sagte NADA-Vorstandsmitglied Lars Mortsiefer.
Im August 2010 hatte die NADA die Wettkampfkontrollen der Reiter übernommen. Zuvor waren die Sportler in den olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit von der NADA nur im Training kontrolliert worden. Für die rund 1500 Wettkampfkontrollen der Pferde bei Turnieren in Deutschland ist weiter die FN verantwortlich.
Die Zahl der nun auf die NADA übertragenen Trainingstests liegt bei 150 Blut- und Urinkontrollen jährlich. „Die rechtlichen und vertraglichen Grundlagen für die Trainingskontrollen wurden geschaffen. Jetzt gilt es, die Details für die praktische Umsetzung zu klären“, sagte Lauterbach.
Überprüft werden die Spitzenpferde der Kader-Mitglieder in den drei olympischen Disziplinen. Derzeit sind 18 Dressur, 27 Spring- und 21 Vielseitigkeitsreiter betroffen. Noch haben aber nicht alle die notwendige Athletenvereinbarung unterschrieben.
Gesucht wird nur nach den Substanzen der sogenannten Liste 3, zu der Dopingmittel wie etwa anabole Substanzen, Narkotika, Sedativa oder Stimulanzien gehören. Kontrolliert werden nur jene Pferde, mit denen die Reiter in die Kader berufen sind und für Welt- und Europameisterschaften sowie Olympische Spiele infrage kommen. Die andere Pferde in den Ställen fallen nicht unter die Kontrollen.