Reiter unter Druck: Leipzig drittletzte Chance für Punkte
Leipzig (dpa) - Für die deutschen Springreiter ist Leipzig das erste Heimspiel des neuen Jahres. Sie wollen in der Messehalle von Donnerstag bis Sonntag Geld verdienen und wichtige Weltcup-Punkte sammeln.
Welche Bedeutung hat das Turnier in Leipzig?
Das internationale Turnier unter dem Namen „Partner Pferd“ ist das zweite Weltcup-Gastspiel in Deutschland in der Hallensaison nach dem German Masters in Stuttgart. Leipzig bietet bei einem Etat von 2,2 Millionen Euro ein Preisgeld von rund 600 000 Euro. Das Turnier bewerben die Veranstalter als „das wichtigste Sportevent in Ostdeutschland“.
Wie wichtig ist der Weltcup?
„Derzeit steht der Weltcup im Mittelpunkt“, sagt Bundestrainer Otto Becker zum Start ins Olympia-Jahr. „Der Weltcup ist für die Springreiter der Höhepunkt der Hallensaison.“ Leipzig ist die neunte von elf Stationen der Westeuropa-Liga, bei denen die Reiter Punkte sammeln können, um sich für das Finale zu qualifizieren. Erst beim Final-Turnier im kommenden März in Göteborg wird der Weltcup-Sieger ermittelt.
Wer reitet in Leipzig?
Fast alle heimischen Stars wie Ludger Beerbaum, Marcus Ehning oder Christian Ahlmann satteln in Leipzig. Es fehlt von den deutschen Topreitern nur Meredith Michaels-Beerbaum, die bis zum März in den USA ist. Am Start sind in Leipzig auch die zuletzt starken Franzosen um Simon Delestre, der derzeit Zweiter des Weltcup-Rankings ist.
Wie steht es im Weltcup?
Christian Ahlmann dominiert die Serie und führt nach drei Siegen so souverän, dass er auch ohne Punkt in Leipzig vorne bleiben wird. Daniel Deußer und Marco Kutscher liegen auf den Plätzen acht und neun, so dass sie ihre Startplätze für das Final-Turnier im März in Göteborg fast schon sicher haben. „Es sieht ganz gut aus“, sagt der Bundestrainer. „Sechs bis sieben Reiter haben gute Chancen, das Finale zu erreichen.“ Dringend Punkte für eine Final-Teilnahme benötigt Ludger Beerbaum, der nur auf Rang 29 liegt.
Welche Bedeutung hat das Turnier für die Olympia-Sichtung?
Mit seinen acht Reitern aus dem A-Kader hat der Bundestrainer den Plan für die Olympia-Saison abgestimmt. Einige Toppferde haben daher im Moment Pause. Beckers Team für Rio steht aber noch lange nicht. „Wenn einer sich hier gut präsentiert, dann kriegt er weitere Chancen“, sagt der Bundestrainer.