Höhepunkt des CHIO Springreiter enttäuschen beim Großen Preis von Aachen
Aachen (dpa) - Beim Höhepunkt des CHIO schauten die deutschen Reiter nur zu. Als Gregory Wathelet mit Coree im Stechen den Großen Preis von Aachen gewann, waren die heimischen Starter längst ausgeschieden.
„Das lief heute unglücklich“, kommentierte Bundestrainer Otto Becker das Abschneiden: „Es war auch Pech dabei.“ Für das beste Ergebnis sorgte Andreas Kreuzer aus Herford, der mit Calvilot das Stechen verpasste und auf Platz fünf kam.
Der Sieg ging in dem mit einer Million Euro dotierten Springen an Wathelet. Der 36 Jahre alte Profi aus Belgien setzte sich im Sattel von Coree im Stechen durch. Auf Platz zwei kam die für Portugal reitende Luciana Diniz mit Fit For Fun vor dem Niederländer Marc Houtzager mit Calimero.
Zwei Strafpunkte wegen Zeitüberschreitung in zwei Umläufen verhinderten eine bessere Platzierung von Andreas Kreuzer. „Nach der ersten Runde war ich schon enttäuscht“, sagte der 26-Jährige aus Herford: „Der Zeitfehler war unnötig.“
„In der zweiten Runde habe ich den Strafpunkt in Kauf genommen“, erklärte der Reiter, der vor sechs Jahren Rang drei im Großen Preis von Aachen belegt hatte und im Vorjahr deutscher Meister wurde. „Mit Platz fünf bin jetzt aber glücklich“, sagte Kreuzer, der für Aachen nachnominiert worden war.
Während die meisten deutschen Top-Reiter keinen guten Tag erwischten, zeigte auch Laura Klaphake eine gute Vorstellung. Die erst 23 Jahre alte Studentin aus Steinfeld steuerte ihre Stute Catch Me If You Can sicher durch die erste Runde, blieb fehlerfrei und landete nach einem Abwurf im zweiten Umlauf auf Platz 13. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte sie.
„Das hat sie toll gemacht“, kommentierte der Bundestrainer den Auftritt der Nachwuchsreiterin mit der neunjährigen Stute. Klaphake habe mit Blick auf die EM-Nominierung „Pluspunkte gesammelt“, sagte Becker. Als aussichtsreichste Kandidaten für Göteborg gelten außerdem Maurice Tebbel, Philipp Weishaupt und Marcus Ehning, der mit Pret A Tout auf Platz 15 landete.
Maurice Tebbel erlebte am Sonntag allerdings eine herbe Enttäuschung. Drei Tage nach dem Sieg mit dem deutschen Team im Nationenpreis stolperte sein Pferd Chacco's Son vor dem letzten Teil der Dreifachen Kombination und bremste ab. „Das ist ärgerlich“, kommentierte der 23-Jährige aus Emsbüren: „Es war Pech. Ich hatte keine Chance mehr.“
Ein schlechten Nachmittag erlebte auch Ludger Beerbaum. Der 53 Jahre alte Routinier aus Riesenbeck kassierte mit Chiara 16 Strafpunkte, ehe er freiwillig aufgab. Andere erfahrene Reiter wie Christian Ahlmann und Marco Kutscher hatten die Qualifikation verpasst.