Stühlmeyer gewinnt Großen Preis in Frankfurt

London/Frankfurt (dpa) - Marco Kutscher in London und Patrick Stühlmeyer in Frankfurt haben für ein erfolgreiches Wochenende der deutschen Springreiter gesorgt. Kutscher gewann das Weltcup-Springen in London, Stühlmeyer den Großen Preis von Hessen.

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Kutscher sorgte in Großbritannien für den ersten deutschen Weltcup-Sieg der laufenden Saison. Der 39-Jährige aus Bad Essen gewann am Sonntag bei der siebten Etappe die Prüfung in der Olympia-Stadt von 2012. Im Sattel von Cornet's Cristallo setzte sich Kutscher im Stechen in 37,66 Sekunden deutlich vor Daniel Deußer durch. Der in Belgien lebende Hesse kam mit Carriere in 38,44 Sekunden auf Rang zwei vor der ebenfalls fehlerfreien Schwedin Malin Baryard-Johnsson mit Tornesch (39,70).

Nach sieben von zwölf Weltcup-Stationen der Westeuropa-Liga führt weiter der Schweizer Steve Guerdat. Kutscher sprang durch seinen Sieg von Rang 14 auf den dritten Platz. Deußer rückte auf Platz vier vor.

Patrick Stühlmeyer setzte sich in Frankfurt im Stechen gegen erfahrene Profis wie Jos Lansink und Hans-Dieter Dreher durch. Der 24 Jahre alte Springreiter aus Osnabrück gewann die wichtigste Prüfung in der Festhalle souverän mit einem Vorsprung von fast zwei Sekunden.

Für seinen Sieg kassierte der Junior im Stechen ein Auto im Wert von 25 000 Euro. Allerdings hatte Stühlmeyer bei seinem Ritt auf Lacan auch ein wenig Glück. Vier Reiter waren schneller als er, bei ihnen fielen jedoch die Stangen. Zweiter wurde Markus Renzel aus Oer-Erkenschwick mit Cassydy. Rang drei ging an den Schweizer Olympiasieger Guerdat, der mit Corbinian am schnellsten ritt, aber einen Abwurf hatte.

Die deutschen Springreiter zeigten sich in der teils ausverkauften Festhalle zum Jahresende auch ansonsten gut in Form. So gewannen Dreher (Eimeldingen) und Janne-Friederike Meyer (Schenefeld) zwei wichtige Prüfungen. Philipp Weishaupt aus Riesenbeck verpasste in einem weiteren schweren Springen mit Chico knapp den Sieg und musste dem Belgier Gregory Wathelet den Vortritt lassen.

Im Dressurviereck war die zweimalige Team-Olympiasiegerin Ulla Salzgeber erfolgreich. Mit ihrem Top-Pferd Herzruf's Erbe gewann die 56-Jährige aus Bad Wörishofen sowohl den Grand Prix als auch die Kür.

Dabei war Salzgeber auf Risiko gegangen: Die schwere Kür hatte sie zuvor noch nie auf einem Turnier gezeigt. „Ich bin sie zu Hause einmal durchgeritten, entsprechend aufregend war die Prüfung für mich“, erzählte sie. Seit gut einem Jahr ist ihr Wallach nach einer langen Verletzungspause wieder im Sport unterwegs.