Ringerin Focken sichert mit WM-Bronze ihr Olympia-Ticket
Sie konnte zwar ihren Sensationssieg aus dem Vorjahr nicht wiederholen, aber die Bronzemedaille bei der Ringer-Weltmeisterschaft in Las Vegas macht die Krefelderin Aline Focken glücklich. Zudem qualifizierte sie sich damit für die Olympischen Spiele im kommenden Jahre. In Las Vegas musste sich die Ringerin aus Krefeld in der Klasse bis 69 Kilogramm nur der späteren Weltmeisterin Natalia Worobewa geschlagen geben.
Las Vegas (dpa) - Mit einer enormen Energieleistung hat Ringerin Aline Focken Bronze bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas gewonnen. In einem packenden Kampf bezwang die 24-Jährige aus Krefeld die Schwedin Anna Maria Fransson mit 6:5.
Dabei lag die entthronte Weltmeisterin im Limit bis 69 Kilogramm sogar 0:3 zurück. Doch mit unbändigem Willen und einer gekonnten Beinschraube drehte sie den Kampf. „Eine unglaubliche Leistung, die zweite Medaille und die zweite Olympia-Qualifikation, wir sind einfach alle nur glücklich“, sagte Sportdirektor Janis Zamanduridis vom Deutschen Ringer-Bund.
Focken hatte auf dem Weg ins kleine Finale zwei Schultersiege gefeiert. Nach nur 29 Sekunden gewann sie so den Auftakt gegen die Mexikanerin Diana Paulina Miranda Gonzales, dann auf die gleiche Weise das Viertelfinale gegen die Ägypterin Enas Ahmed Khourshid nach 4:14 Minuten. Im Halbfinale aber wurde sie von Natalia Worobewa plötzlich nach 1:19 Minuten selbst geschultert. Die Russin holte wenig später auch den WM-Titel - per Schultersieg.
„Das kann im Ringen immer passieren, doch man muss immer weiterkämpfen. Das habe ich getan und bin überglücklich über die Medaille“, sagte Focken, die im Achtelfinale noch die Kolumbianerin Leidy Marcela Izquierdo Mendez mit 7:0 von der Matte fegte.
Dieses Kämpfer-Gen bekam Aline Focken mit in die Wiege gelegt. Bereits als Fünfjährige begann sie dank ihrer Familie mit dem Ringkampfsport. Papa Georg betreut seine Tochter immer noch als Heimtrainer, zudem ist Bundes- und Stützpunktrainer Patrick Loes immer für sie da - und sagte stolz: „Der Druck als Titelverteidigerin ist für sie ja neu gewesen. Aber das hat sie überragend gemeistert.“
Auch Ramsin Azizsir vom ASV Hof zeigte eine Klasseleistung und verpasste das Olympia-Ticket nur knapp. In der Hoffnungsrunde verlor er im Limit bis 80 Kilogramm gegen den Ungarn Viktor Lorincz mit 0:6. Der Kampf musste mehrmals unterbrochen werden, weil der Deutsche eine blutende Wunde im Gesicht hatte. Zuvor hatte er den Mexikaner Alfonso Yepez mit 8:0 bezwungen und zum Auftakt gegen den Türken Metehan Basar 8:1 gewonnen. Danach verlor er gegen den neuen Weltmeister, Zhan Beleniuk aus der Ukraine, mit 0:3.
Stark begann auch Nina Hemmer vom AC Ückerath in der Kategorie bis 53 Kilogramm. Die Ungarin Mercedesz Denes legte sie nach 2:53 Minuten auf die Schultern, die Finnin Tiina Paula Ylinen bezwang Hemmer nach 2:27 Minuten mit 10:0 vorzeitig. Im Achtelfinale kam nach dem dem 6:13 gegen die Inderin Kumari Babita das Aus.
In der leichtesten Kategorie bis 48 Kilogramm startete Jaqueline Schellin vom TV Mühlacker mit einem 10:2 gegen die Moldawierin Iulia Leorda und schied dann nach dem 0:6 gegen die Chinesin Hui Li aus.