Schalke 04: Die Gala-Vorstellung des Klaas-Jan Huntelaar
6:1 gegen Helsinki — Schalke erreicht Gruppenphase.
Gelsenkirchen. Es war der Abend des Klaas-Jan Huntelaar. Vier Treffer steuerte der Niederländer zum furiosen 6:1 (2:1) des FC Schalke 04 im Play-off-Rückspiel zur Europa League gegen HJK Helsinki bei und beförderte die Königsblauen damit nahezu im Alleingang in den internationalen Wettbewerb. Das Hinspiel hatte die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick nach einer indiskutablen Leistung mit 0:2 verloren.
Rund sechs Millionen Euro haben sich die Schalker mit diesem Erfolg gesichert und zudem mit viel Engagement eine echte Blamage verhindert. Dabei war es noch eine äußerst kuriose erste Hälfte, die die 52 034 Zuschauer in der Gelsenkirchener Arena zu sehen bekamen. Zwar hatten die Schalker durch Huntelaar, der erst einen Elfmeter (15.) nach Foul an Raúl verwandelt sowie eine wunderbare Einzelleistung (25.) gekonnt abgeschlossen hatte, zwei Treffer erzielt und sich noch einige gute Tormöglichkeiten heraus gespielt. Doch die Finnen waren in der Anfangsphase keineswegs gewillt, dem Schalker Offensivdrang lediglich mit schnödem Abwehrverhalten gegenüberzutreten. Allein in den ersten 25 Minuten tauchten der zweifache Torschütze aus dem Hinspiel Teemu Pukki sowie Sturmkollege Berat Sadik fünf Mal alleine vor dem Tor von Ralf Fährmann auf. Und einmal war dann auch Torhüter Fährmann gegen Pukki chancenlos (20.).
Die Schalker benötigten etwas Glück, weil sie lange eine ähnliche Naivität in der Defensive zeigten wie auch schon in Helsinki. Sie rückten erneut weit auf und ließen den Finnen zu viel Raum. Diese Schwäche bekamen sie in der zweiten Hälfte in den Griff.
Vor allem aber war auf Klaas-Jan Huntelaar an diesem Abend Verlass. Vier Minuten nach Wiederbeginn verwandelte er seinen zweiten Elfmeter, nachdem Jefferson Farfan gefoult worden war.
Das 4:1 durch Kyriakos Papadopoulos (56.) hätte es eigentlich nicht gebraucht, weil da ja noch der Holländer auf dem Feld war. Der 28-Jährige zeigte eine Gala-Vorstellung und rutschte in eine Flanke von Farfan. Natürlich fand auch dieser Ball seinen Weg in die Maschen des finnischen Tores. Das 5:1 (62.) sorgte dann auch dafür, dass die Spieler aus Helsinki diese Partie verloren gaben. Julian Draxler erzielte dann noch den Endstand zum 6:1 (82.) in einem denkwürdigen Spiel.