Schalke versucht, Panik zu verhindern
Der Vorsprung schmilzt nach dem 0:1.
Gelsenkirchen. Es war ein symbolisches Bild für den FC Schalke 04. Julian Draxler lag am Boden und musste sich behandeln lassen. Das 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach stand einige Sekunden fest, und Draxler dürfte in diesem Moment klar geworden sein, in welch bedrohliche Situation sich sein Team gebracht hatte. Die zweite Niederlage in Folge lässt einen einst komfortablen Vorsprung auf Platz vier nun auf drei Punkte schmelzen. Jens Keller blickte äußerst besorgt drein, sprach aber ganz anders. „Wir haben keine Sorge. Wir werden noch die nötigen Punkte holen, um unsere Ziele zu erreichen“, sagte der Trainer der Schalker.
Die Darbietung seiner Mannschaft war allerdings bedenklich. Schalke hatte am Sonntagabend so gut wie keine Chance, auch nur einen Punkt zu gewinnen. Patrick Herrmann erzielte nach 35 Minuten das entscheidende Tor, das den ersten Sieg der Gladbacher auf Schalke nach 22 Jahren bedeutete. Und mit ein wenig mehr Konzentration im Abschluss hätte dieser Erfolg der Borussia noch höher ausfallen können. Schalke wirkte — wie schon vor einer Woche in Stuttgart — vor allem kraftlos. „Wir haben nicht mit dem Kopf Fußball gespielt“, sagte Keller. Mangelndes Tempo, fehlende Wucht und geringe Handlungsschnelligkeit ließen den Ruhrgebietsklub ins Hintertreffen geraten. Erst in der 82. Minute hatte Adam Szalai eine Torchance, als er den Außenpfosten traf. Eine Schlussoffensive war nicht zu sehen.
„Wir haben noch genügend Benzin“, sagte Manager Horst Heldt trotzig, weil er Ausreden nicht brauchen kann. „So etwas dürfen wir den Spielern gar nicht erst einreden.“ Vielmehr gehe es nun darum, die Profis an ihre Stärken zu erinnern. „Die Mannschaft hat lange auf hohem Niveau gespielt. Aber sie ist jung“, sagte Heldt. Nun müssten diese Qualitäten wieder ans Tageslicht befördert werden. Heldt will die Mannschaft auf den letzten Metern stark reden.