Schlägereien um BVB-Karten

Der Verkaufsstart für die Halbfinal-Tickets gegen Real Madrid sorgt für Chaos in Dortmund.

Dortmund. Es ist ein Traum-Halbfinale. Dafür lohnt es sich in den Augen eines BVB-Fans zu leiden. Seit Sonntag hatten etliche Anhänger vor den Vorverkaufsstellen und der Geschäftsstelle von Borussia Dortmund ausgeharrt, um Tickets für das Halbfinal-Hinspiel in der Fußball-Champions League gegen Real Madrid (24. April) zu ergattern. Als es gestern dann endlich losging, brach das pure Chaos aus.

Zwei Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung, eine Person vorübergehend in Gewahrsam, bis zu 100 Polizisten an verschiedenen Orten im Einsatz — so lautete die Bilanz der Polizei zum Vorverkaufsstart.

Nach Polizeiangaben wurden die Tumulte vor allem von Schwarzmarkt-Banden ausgelöst. Sie sollen echte BVB-Fans bedroht haben, um sich vorzudrängeln. Als die schon lange wartenden Anhänger sich dies nicht gefallen ließen, kam es zu Handgreiflichkeiten.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke räumte gestern Fehler ein. „Wir haben den unfassbaren Ansturm unterschätzt. Das müssen wir uns auf die Fahnen schreiben. Wir werden unsere Lehren daraus ziehen.“

Künftig werde der Verein „bei solchen Spielen keinen freien Vorverkauf mehr anbieten“, betonte der BVB-Boss. „Diese Maßnahme wird uns insbesondere dabei helfen, noch effektiver den Schwarzmarkthandel zu bekämpfen.“ Die im Internet angebotenen Karten kosteten gestern zwischen 300 und 500 Euro.

Immerhin gab es am Ende vor der BVB-Geschäftsstelle am Rheinlanddamm auch Glückliche, für die sich das Schlangestehen gelohnt hatte. „Ich habe sie“, rief ein Fan, und reckte zwei Karten jubelnd in die Höhe. 40 Stunden hatte er seit Sonntagnachmittag mit Freunden vor der BVB-Geschäftsstelle ausgeharrt.