Kieler Woche: Vier deutsche Siege machen Olympia-Lust

Kiel (dpa) - Mit vier Titeln in sechs olympischen Disziplinen haben Deutschlands Segler bei der Kieler Woche vor den Spielen in London aufgetrumpft.

„Die Leistungen der jungen Mannschaft haben Freude, Hoffnung und Lust auf mehr gemacht“, stellte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner zufrieden fest. Organisationsleiter Jobst Richter beklagte dagegen die geringen Meldezahlen in den olympischen Klassen: „Das hat uns schon sehr wehgetan. Vor allem, dass die Surfer ganz weggefallen sind.“

Erste wurden die 470er-Segler Ferdinand Gerz und Patrick Follmann aus München. „Dieser Sieg gibt uns ein gutes Gefühl auf dem Weg nach Weymouth“, sagte Steuermann Gerz. Die 49er-Olympia-Starter und Lokalmatadoren Tobias Schadewaldt und Hannes Baumann gewannen die Kieler Woche zum zweiten Mal nacheinander. Und das, obwohl sie im Finale kurz auf Grund liefen. Mit einem furiosen Endspurt rettete das Duo am Ende doch noch den dritten Rang und damit auch den Gesamtsieg.

Eine Niederlage musste dagegen Olympia-Starter Simon Grotelüschen im Laser einstecken. 39 Tage vor dem olympischen Startschuss gewann in der Einhand-Klasse Philipp Buhl aus Sonthofen erstmals bei der Kieler Woche. „Ich bin megaglücklich, dass unser Duell nach meiner knappen Niederlage im vergangenen Jahr dieses Mal zu meinen Gunsten ausgegangen ist“, sagte Buhl und ballte beide Fäuste. Zugleich wünschte er seinem Trainingspartner aus Lübeck maximalen Erfolg bei der olympischen Regatta: „Ich hoffe, dass ich der Letzte war, der Simon in diesem Jahr schlagen konnte.“

Ihren ersten Titel sicherte sich die 470er-Crew Annika Bochmann und Elisabeth Panuschka aus Berlin. Beide sitzen erst seit gut neun Monaten in einem Boot. Bei Olympia sind sie allerdings nicht dabei. Mit den Finalrennen in den olympischen Disziplinen endete die erste Hälfte der Kieler Woche. Nun folgt von Donnerstag bis Sonntag der sogenannte internationale Teil. Gleichzeitig endete am Mittwoch die deutsche Meisterschaft der Seesegler „Inshore“ für die Klasse ORC III und IV. Der Titel ging an die „Rubix“ mit dem Hamburger Steuermann Max Gurgel vor der „patent3“ mit Jens Tschentscher aus Kiel.