Rekord von Hunger bei Kieler Woche trotz Kenterung
Kiel (dpa) - Die 119. Kieler Woche ist mit einem weiteren Rekord von Ausnahmesegler Wolfgang Hunger zu Ende gegangen.
Der 505er-Steuermann aus Strande bei Kiel siegte zum 21. Mal auf der Förde und schraubte damit zum Abschluss der weltgrößten Regatta seine eigene Bestmarke weiter in die Höhe. Zusammen mit seinem Münchner Vorschoter Julien Kleiner sorgte Hunger am Finaltag für Spannung bis zuletzt: Die Abonnements-Sieger kenterten in den stürmischen Winden der vorletzten Wettfahrt, konnten das Rennen nicht beenden, rasten aber im elften und letzten Durchgang als Dritte über die Ziellinie.
Der Schlussspurt reichte zum sechsten Erfolg in Serie. „Es war extrem ruppig da draußen heute“, sagte Hunger der dpa, „mein wichtigster Kieler-Woche-Sieg war sicher der 20. im vergangenen Jahr. Aber es hat auch sehr gut getan, diese Kieler Woche nach der Kenterung und mit sehr wenig gemeinsamer Vorbereitung doch noch gewinnen zu können.“
Meike Schomäker aus Kiel ersegelte gemeinsam mit Holger Jess Platz fünf. „Hier in Kiel ist Wolfgang schon eine Klasse für sich“, sie. Die Hamburger 505er-Weltmeister Claas Lehmann/Leon Oehme mussten mit Platz acht zufrieden sein.
Neben Hunger/Kleiner setzten sich deutsche Starter in neun von 17 internationalen Bootsklassen durch. Die beste Serie segelten im Formula18-Katamaran die Brüder Helge und Christian Sach (Zarnekau). Am letzten Tag passierten sie die Ziellinie jedoch nur als Zweite hinter dem insgesamt drittplatzierten Team Sven Lindstädt/Maren Odefey (Norderstedt/Lübeck). In den acht Jahren, in denen der F18-Kat vor Kiel gesegelt wird, ist es der sechste Erfolg für die Sach-Brüder. „Wir hatten das Boot auf Sturm getrimmt und hatten dann Glück, dass die ganze Zeit Wind war“, sagte Vorschoter Christian Sach.
Organisationsleiter Peter Ramcke sagte nach der zweiten Hälfte der Kieler Woche, die von fast herbstlichen Bedingungen und von Starkwinden geprägt war: „An der Temperaturschraube müssen wir zwar noch etwas drehen, aber vor allem die Jugendklassen hatten sehr gute Meldezahlen. Wir sind bei unserem Vorhaben, die Segler in den Mittelpunkt zu stellen, auf sehr gutem Weg.“