Schmutziges Olympia-Segelrevier soll sauberer werden

Rio de Janeiro (dpa) - Zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro intensivieren die Veranstalter ihre Bemühungen, die Probleme im olympischen Segelrevier in den Griff zu bekommen.

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Auf dem wegen seiner starken Verschmutzung umstrittenen Arreal in der Guanabara Bucht seien leichte Verbesserungen zu erkennen, bestätigte Lasersegler Philipp Buhl, der in der vergangenen Woche an Testregatten vor Rio teilnahm. Dennoch sei die Wasserqualität in der Bucht bedenklich. Immerhin der Wind sei „viel besser als oft behauptet“, meinte der WM-Dritte von 2013.

Vor Monaten hatte es Kritik über unwürdige Zustände gegeben. Unrat, Möbelteile und gar Exkremente und tote Tiere wurden durchs Wasser getrieben. „Die Organisatoren nehmen das Problem mit der Wasserqualität sehr ernst. Es waren Müllboote unterwegs in der Bucht. Und Präsentationen vor Ort lassen uns auf Besserung hoffen“, sagte Nadine Stegenwalner, Sportdirektorin im Deutschen Segler-Verband (DSV). Nach Angaben des Organisationskomitees werden bislang nur 41 Prozent der in die Bucht einfließenden Abwässer gefiltert. Ziel ist es, bis 2016 etwa 80 Prozent zu filtern.

Während sich die Wasserqualität nach und nach verbessern soll, müssen sich die Segler anderen Herausforderungen stellen. Anspruchsvoll sei die Strömung, sagte Buhl und berichtete von Wasserwirbeln, Strömungskanten und Stellen, die „wie ein Piranha-Becken sprudeln“.

Das Sailing Team Germany war mit einem Kernteam in fünf von zehn olympischen Disziplinen beim ersten Testlauf vertreten. Die DSV-Flotte schloss die Regatten ohne Podiumsplatz ab. Allein Erik Heil/Thomas Plößel aus Berlin und ihre 49er-FX-Teamkameradinnen Tina Lutz/Susann Beucke (Bergen/Strande) wiesen als jeweils Sechste ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze nach. „Wir haben noch Luft nach oben, sind mit unserer Entwicklung noch lange nicht am Ende“, sagte 49er-Europameister Heil.

Buhl, zweimaliger Segler des Jahres, verpatzte jedoch den Test. „Meine Leistung und Platz 16 sind extrem enttäuschend. Es war für mich eine neue Erfahrung, in so einer kleinen Flotte von nur 32 Booten zu segeln“, sagte der Sportsoldat aus Sonthofen. Nicht am Start war Toni Wilhelm, Olympia-Vierter von London. Der RS:X-Surfer trainiert im spanischen Santander, wo bei der Weltmeisterschaft im September die Hälfte aller Olympia-Startränge für 2016 vergeben wird.