Team New Zealand segelt im America's Cup davon
San Francisco (dpa) - Verteidiger Oracle Team USA steht im 34. Duell um den America's Cup mit dem Rücken zur Wand. Herausforderer Emirates Team New Zealand braucht nur noch drei Punkte zum Sieg.
Die Amerikaner müssten noch zehnmal gewinnen, um die verschnörkelte Silberkanne zu verteidigen. Helfen soll dabei der erfolgreichste Olympia-Segler der Geschichte. Statt John Kostecki gibt nun der viermalige Olympiasieger Ben Ainslie die Taktik vor.
Die Neuseelander dominierten ihre Kontrahenten auf dem Kurs zwischen Golden Gate Bridge und Alcatraz auch in den Rennen sechs und sieben und erhöhten ihren Punktestand auf 6:-1. Nach bislang nur einem Sieg kämpft Larry Ellisons Segelrennstall immer noch darum, den zweiten der beiden Jury-Strafpunkte wegen Bootsmanipulation aus dem Cup-Vorfeld abzubauen.
In der siebten Begegnung betrug der Vorsprung der „Kiwis“ zwischenzeitlich mehr als einen Kilometer und zeigte den Klassenunterschied zwischen den beiden AC-72-Katamaranen auf. Die neuseeländische „Aotearoa“ verfügt über ein höheres Geschwindigkeitspotenzial und wird von ihrer Crew um Skipper Dean Barker fehlerloser über den Kurs manövriert als das US-Boot. Trotz ihres dreimal so großen Budgets finden die Amerikaner kein Mittel gegen die Neuseeländer, die über rund 60 Millionen Euro verfügen.
Steuermann James Spithill blieb nur Zweckoptimismus: „Stellt Euch vor, die Kiwis würden ab jetzt nur noch verlieren. Wie niederschmetternd wäre das? Obwohl sie es fast schon in der Tasche haben. Das ist meine Motivation.“ Gegenüber Barker blieb vorsichtig: „Ein schlechter Tag da draußen kann das Momentum auf den Kopf stellen. Wir haben keine Illusionen: Der Weg ist noch hart und lang.“
Das Duell wird am Samstag mit den Rennen acht und neun fortgesetzt. Sollten die Neuseeländer ihre Siegesserie ausbauen, könnten sie bereits Sonntagnacht deutscher Zeit zum dritten Mal nach 1995 und 2000 den America's Cup gewinnen.