Seriensieger Harting: Größe im und außerhalb des Rings

Baden-Baden (dpa) - Der 2,01 Meter große Diskus-Riese Robert Harting ist einfach nicht klein zu kriegen.

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Am Ende eines turbulenten Jahres, in dem er bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich seinen fünften Titel nacheinander auf internationalem Parkett gewann, stand der Berliner auch in Baden-Baden wieder im Rampenlicht. Zum dritten Mal nach 2012 und 2013 „Sportler des Jahres“, damit hatte auch Harting selbst nicht gerechnet.

Dreimal hintereinander war der 30-Jährige auch schon Weltmeister. Ob es mit dem Gold bei der WM 2015 in Peking wieder etwas wird, steht freilich in den Sternen. Denn nach seinem Kreuzbandriss im September befindet sich Harting derzeit in der Reha - und will ausnahmsweise mal ganz geduldig sein: „Klar will ich meinen Titel behalten und verteidigen. Aber ich muss ja auch abwägen - zwischen einem Olympiasieg 2016 oder einer Störung 2015.“

Bei der EM im August hatte sich der Olympiasieger von 2012 wieder einmal durchgesetzt - mit einer Weite von 66,07 Metern. „Die Bedingungen waren sehr schwierig, der Ring unheimlich glatt - ich bin happy. Der Titel rangiert für mich dicht hinter dem Olympiasieg“, sagte der alte und neue Europameister nach seinem erneuten Coup.

Und Harting bewies auch außerhalb des Diskusrings Beharrlichkeit: Für die von ihm initiierte Sportlotterie gab's die erhoffte Lizenz. Mehr Geld für Athleten und dadurch mehr Medaillen für Deutschland - so stellt er sich sein alternatives Fördermodell vor.

Als streitbarer Geist zeigte sich der Student der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation auch in diesem Jahr: Als der Weltverband IAAF ihn für die Auswahl zum „Welt-Leichtathleten 2014“ nominierte, verweigerte sich Harting und ließ sich von der Kandidatenliste streichen, weil auch US-Sprinter Justin Gatlin dazugehörte. Er stehe nicht „zusammen mit einem ehemaligen Dopingsünder zur Wahl“, erklärte Harting seine Entscheidung.

Die „Sportler des Jahres“ seit 1947: