Skandal: Papa prügelt sich für Rugby-Idol

Paris (dpa) - Auch hartgesottene Rugby-Männer brauchen einmal Papas Schutz. Dieser Meinung war jedenfalls der Vater des französischen Sportidols und Nationalspielers Imanol Harinordoquy, der seinem 31 Jahre alten und 105 Kilogramm schweren Sprössling bei einer Rauferei auf dem Feld zu Hilfe eilte.

Die kuriose Szene ergab sich kurz nach Beginn des Basken-Derbys zwischen Biarritz und Bayonne. Ein Bayonne-Spieler schubste den Papa zu Boden - prompt war der Skandal da. Der Club Bayonne teilte mit, man werde gegen Vater Harinordoquy Anzeige erstatten. Die französische Rugby-Liga LNR kündigte Ermittlungen an.

„Das hat es niemals zuvor gegeben, das ist eine Premiere im Profi-Rugby“, sagte LNR-Chef Pierre-Yves Revol. Bayonne-Präsident Michel Cacouault bezeichnete den Vorfall als „völlig inakzeptabel“. Sein Sportdirektor Christian Gajan sprach von einem Skandal, der für die Niederlage des Gästeteams (19:21) verantwortlich gewesen sei.

Journalist Rodolphe Pirès vom TV-Sender „Canal+“ fragte im Twitter-Account gar: „Stürmt bei der nächsten Rauferei Mama Harinordoquy aufs Feld?“. Imanol Harinordoquy, mit 77 Länderspielen einer der großen Sportstars der „Grande Nation“, wollte vorerst keinen Kommentar abgeben. Der 61 Jahre alte Senior - der sich sogar mit Brille prügeln wollte - bereut inzwischen seinen Fehler: „Ich war ein Idiot.“