Skispringer sind fit für den Weltcup
Wie die deutschen Skispringer für den Weltcup-Start gerüstet sind.
Klingenthal. Mit einem Teamspringen (Samstag 16 Uhr/ZDF und Eurosport) und einem Einzelwettbewerb am Sonntag (11.30 Uhr/ZDF und Eurosport) starten die deutschen Skispringer in Klingenthal in den Weltcup-Winter. Die wichtigsten Fragen:
„Ziemlich problemlos“, sagt Bundestrainer Werner Schuster. Das deutsche Team , das bei Olympia in Sotschi Gold gewonnen hatte, hat konsequent weiter gearbeitet. Beim Sommer-Grand-Prix haben die deutschen Topspringer nur punktuell Highlights gesetzt, um den Trainingsrhythmus beizubehalten. In Spanien hat das Team vor dem Einstieg in die finale Phase nochmals einen zweiwöchigen Athletikblock eingelegt. Schuster: „Wir kriegen eine schlagkräftige Mannschaft an den Start.“
Es ist gelungen, das Trainerteam zusammen zu halten. Allen voran Bundestrainer Werner Schuster hat seinen nach der WM in Falun 2015 auslaufenden Vertrag verlängert und bis 2019 unterschrieben. Die Crew sei nun „noch eine Spur eingespielter“, wie der Österreicher Schuster sagt. „Denn die Kraft für einen Totalumbau hätte ich nicht gehabt.“ Der 45-Jährige hat beim DSV sechs intensive Jahre mit einigen Hochs, Tiefs und extrem viel Arbeit hinter sich. Die positive Entwicklung der Disziplin hat die neue Sportdirektorin Nordisch, Karin Orgeldinger, mit der Verlängerung des Kontrakts honoriert. Eine kluge Entscheidung, denn Schuster hat Impulse gesetzt, mit innovativen Konzepten auch verknöcherte Strukturen im Unterbau aufgebrochen und trainingstechnisch wie technologisch die Deutschen im Weltvergleich wieder spürbar vorangebracht.
Die Mannschaft
Der größte Pluspunkt ist der Teamgeist, der „von innen kommt“, wie Schuster sagt. Andreas Wank und Topspringer Severin Freund sind bereits seit dem C-Kader zusammen und neben Michael Neumayer, der einen Quotenplatz ersprungen hat und seine 15. Weltcupsaison angeht, die Ältesten. Weil es menschlich gut passt, gibt es im Team wenig Reibungsverluste.
Den Anschluss an die Weltspitze hat Richard Freitag nach seinem Ermüdungsbruch, der Knochenhautentzündung und den schwachen Sprüngen bei Olympia wieder gefunden. Er hat das bestbesetzte Sommerspringen in seiner Heimat Klingenthal gewonnen.
Schwer wird der WM-Winter für Andreas Wellinger, der Weißbacher kämpft mit der Doppelbelastung Abitur und Hochleistungssport. „Es ist schon ein Erfolg, wenn er sich in seinem dritten Jahr etabliert. Man merkt: Die Lehrer zerren an ihm, der Sport zerrt an ihm“, sagt Schuster.
Der 23-jährige Marinus Kraus soll sich langsam etablieren.