Auftakt-Niederlage für Kerber bei Tennis-WM
Istanbul (dpa) - Nach 64 Minuten war schon Schluss. Angelique Kerber hat wie erwartet ihr Auftaktspiel bei der Tennis-WM in Istanbul gegen Serena Williams verloren. Beim 3:6, 1:6 hatte die Kielerin zu keiner Zeit eine Chance gegen die Weltranglistenerste und Titelverteidigerin aus den USA.
„Sie hat unglaublich gespielt, sie war viel besser als ich“, sagte Kerber. „Sie hat mir keinen Raum zum Atmen gelassen, mich ständig unter Druck gesetzt“, fügte sie hinzu.
Noch hat die 25-jährige Deutsche aber die Möglichkeit, erstmals das Halbfinale der mit sechs Millionen Dollar dotierten WTA-Championships zu erreichen. Dazu muss die an Nummer acht gesetzte Kerber in der Roten Gruppe gegen Agnieszka Radwanska aus Polen und Petra Kvitova aus Tschechien gewinnen. Kvitova setzte sich am Abend in ihrer ersten Partie 6:4, 6:4 gegen Radwanska durch. „Ich werde hier in jedem Spiel kämpfen und alles geben“, versprach Kerber, die am Mittwoch einen spielfreien Tag hat.
Für Kerber ist es die zweite Teilnahme an der WM der besten acht Tennis-Damen des Jahres. Im Vorjahr war sie nach drei Niederlagen in der Vorrunde ausgeschieden. „Die Auslosung ist nicht einfach“, hatte Kerber vor dem WM-Start gesagt und zugleich betont, dass es keine leichte Gruppe gebe. „Ich habe nichts zu verlieren“, betonte Kerber, „ich bin einfach glücklich, wieder hier zu sein.“
Auch der Präsident des Deutschen Tennis Bunds, Karl-Georg Altenburg, sieht Kerber als Außenseiterin im Top-Feld. „Es wäre ein Riesenerfolg, in der Gruppe ins Halbfinale zu kommen. Sie kann da befreit aufspielen und hat nichts zu verlieren“, sagte Altenburg und fügte hinzu: „Es ist so oder so ein toller Saisonabschluss.“
Im Eröffnungsspiel der WM hatte sich die Weißrussin Victoria Asarenka in der Weißen Gruppe mit 7:6 (7:4), 6:2 gegen die Italienerin Sara Errani durchgesetzt. Vor allem im ersten Satz hatte die Weltranglistenzweite Probleme mit ihrer Gegnerin und musste drei Satzbälle abwehren. Errani hatte sich schon früh im Match die rechte Wade verletzt, doch das machte sich erst im zweiten Durchgang nachteilig bemerkbar. „Ich denke, alles in allem war es sehr wichtig, den ersten Satz zu holen“, gestand Australian-Open-Siegerin Asarenka. „Das war der große Wendepunkt.“