Beck und Friedsam beim Turnier in Nürnberg im Achtelfinale
Nürnberg (dpa) - Nur ein kalter Regenguss konnte Annika Beck beim Tennisturnier in Nürnberg vorübergehend stoppen.
Die 22-Jährige aus Bonn musste beim ungemütlichen Wettermix aus Schauern, Kälte und seltenen Sonnenstrahlen in Franken geduldig sein, bis sie die Brasilianerin Teliana Pereira in ihrem Auftaktspiel beim Nürnberger Versicherungscup mit 6:0 und 6:4 bezwungen hatte.
Nach dem problemlosen ersten Satz musste die an Nummer drei gesetzte Beck nach der Unterbrechung einige kritische Momente überstehen, bevor sie schließlich beim ersten Matchball von einem Doppelfehler ihrer Gegnerin profitierte. „Ich bin froh, dass es in zwei Sätzen ausgegangen ist“, erklärte Beck erfreut. „Es waren großartige Ballwechsel dabei“, sagte sie nach dem intensiven Schlagabtausch.
Anna-Lena Friedsam war zuvor als erste deutsche Spielerin ins Achtelfinale des mit 250 000 Dollar dotierten Sandplatzturniers eingezogen. Vor den Auftaktpartien der Hoffnungsträgerinnen Laura Siegemund und Sabine Lisicki an diesem Dienstag wurde die an Nummer sieben gesetzte Friedsam ihrer Favoritenrolle gegen die Schwedin Johanna Larsson gerecht. Die 22-Jährige siegte mit 6:3, 6:4.
Warm eingepackt erschien Friedsam anschließend zur Pressekonferenz. „Es war total kalt da draußen“, berichtete sie. „Ich habe sehr gut gespielt, ich bin sehr zufrieden.“ Endstation war in der ersten Runde für vier der neun deutschen Spielerinnen im 32-köpfigen Hauptfeld. Nach der erfahrenen Tatjana Maria sowie den beiden 18 Jahre alten Talenten Katharina Hobgarski und Katharina Gerlach schied zum Abschluss der ersten Runde Carina Witthöft aus. Die 21-Jährige aus Hamburg kämpfte mehr als zwei Stunden, aber ohne Happy End. Sie unterlag der Kolumbianerin Mariana Duque-Marino 4:6, 6:4, 4:6.
Nach der Absage der verletzten deutschen Topspielerin Angelique Kerber warten die Fans in Franken gespannt auf die Premiere von Laura Siegemund. Die 28-Jährige war zuletzt beim gut besetzten Turnier in Stuttgart bis ins Finale gegen Australian-Open-Siegerin Kerber gestürmt. „Ich hoffe, dass ich hier im Laufe der Woche ins Rollen kommen kann“, sagte die Stuttgarterin.
Auch die topgesetzte Weltranglistensiebte Roberta Vinci wird am Dienstag erstmals aufschlagen. Die Italienerin möchte wie 2015 das Finale erreichen, „und es dann noch ein bisschen besser machen als letztes Jahr“. Die US-Open-Finalistin von 2015 spielt mit 33 Jahren erfolgreicher denn je. „Es gibt dafür kein Geheimnis. Ich genieße Tennis, ich habe einfach Spaß zum Ende meiner Karriere“, erzählte sie in Nürnberg. Der Einzug ins Grand-Slam-Finale von New York sei der bislang „schönste Moment“ in ihrem Leben gewesen. „Er hat mein Leben verändert, definitiv“, sagte die sympathische Italienerin.
„Ich habe hier Druck als Nummer 1“, erklärte Vinci lächelnd. Zur Mitfavoritin erklärte sie flugs Laura Siegemund. Die nahm „das Kompliment“ gerne an. „Die Topleute haben mich jetzt auf dem Schirm“, sagte sie über eine Veränderung seit ihrer Topwoche in Stuttgart.