Deutsches Damen-Quartett siegt in Paris

Paris (dpa) - Ohlàlà, die deutschen Tennis-Damen: Angelique Kerber, Sabine Lisicki und überraschend auch Dinah Pfizenmaier sind bei den French Open in die dritte Runde eingezogen. Annika Beck überstand zudem äußerst zügig ihr Auftaktmatch.

Kerber erfüllte mit dem 6:2, 6:2 über die Slowakin Jana Cepelova genauso souverän ihr Soll wie Lisicki beim 6:4, 6:0 über die Spanierin Maria-Teresa Torro-Flor.

Qualifikantin Pfizenmaier steht wie Lisicki erstmals unter den letzten 32 in Paris und feierte mit dem 6:3, 6:3 über die Polin Urszula Radwanska den bisher größten Erfolg ihrer Karriere. In der älteren Radwanska-Schwester Agnieszka wartet nun eine schwere Gegnerin. Auch Beck ist nach dem 6:2, 6:1 über die Tschechin Sandra Zahlavova nur Außenseiterin gegen Australian-Open-Siegerin Victoria Asarenka aus Weißrussland. Die Weltranglisten-Dritte hatte vor einem Jahr Pfizenmaier in der zweiten Runde die Grenzen aufgezeigt.

Lisicki trifft auf Vorjahresfinalistin Sara Errani aus Italien. „Ich freue mich auf solche Matches. Das ist es, wofür ich arbeite“, sagte die Berlinerin und stellte lächelnd fest: „Ich fühle mich einfach wohl.“ Die deutsche Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner zeigte sich schon vor Lisickis Erfolg nach ein paar Startproblemen äußerst zufrieden mit dem vierten Turniertag. „Annika und Angie waren souverän, Dinah fantastisch“, erklärte Rittner.

Kerber war gegen Cepelova nicht so sehr gefordert wie beim Auftakt gegen Mona Barthel. „Es war nicht so einfach, wie es das Ergebnis sagt. Ich kannte die Gegnerin überhaupt nicht“, sagte Kerber. Die Viertelfinalistin von 2012 stellte sich vor vielen jungen, lauten Zuschauern nach einigen Spielen gut auf die 69. der Welt ein. Nächste Kontrahentin ist Linkshänderin Varvara Lepchenko aus den USA. Die gebürtige Usbekin belegt Rang 25 der Weltrangliste. „Das wird keine leichte Aufgabe“, prophezeite Kerber.

Pfizenmaier übertrumpfte noch ihren Erfolg vom Vorjahr und hat satte 60 000 Euro Preisgeld sicher. „Ich habe Spaß, deswegen bin ich in der dritten Runde. Jetzt ist es wirklich ein Traum“, kommentierte die 21 Jahre alte Qualifikantin den Sieg über Urszula Radwanska. Die 40. der Weltrangliste steht 87 Ränge vor Pfizenmaier und hatte zuvor Venus Williams bezwungen. Das gestiegene Selbstbewusstsein half Pfizenmaier. „Man ist nicht mehr so schissig. Man ist mutig und will die Punkte selbst machen“, erklärte sie mit vor Freude leuchtenden Augen nach ihrer couragierten Vorstellung auf Court Nummer vier.

Dort hatte zuvor die deutsche Meisterin Annika Beck überzeugt. Die Gießenerin schätzte das Erreichen der zweiten Runde sogar höher ein als den Gewinn des Titels bei den Juniorinnen vor einem Jahr, auch wenn Qualifikantin Zahlavova derzeit nur die Nummer 202 der Welt ist. Die 19-Jährige Beck, immerhin auf Rang 62 der Weltrangliste, steht wie bei den Australian Open unter den besten 64.

Am Donnerstag wird es gegen Asarenka viel schwerer, dafür gibt es einen Auftritt auf dem Court Suzanne Lenglen. „Die Kunst ist, das auszublenden und sich auf sich selbst zu konzentrieren“, sagte Beck und rechnet nicht damit, dass der Junioren-Titel Asarenka Angst einjagt: „Das wird sie wahrscheinlich nicht weiter interessieren.“