Zverev-Brüder im Fokus Deutsches Davis-Cup-Team voller Zuversicht
Frankfurt/Main (dpa) - Die Chancen auf eine erfolgreiche Saison stehen für das deutsche Tennis-Team so gut wie lange nicht mehr.
Nach dem verheißungsvollen Start bei den Australian Open mit starken Auftritten von Alexander und Mischa Zverev geht die Mannschaft angeführt vom ersten Brüderpaar der deutschen Davis-Cup-Geschichte als Favorit in die Erstrundenpartie gegen Belgien in Frankfurt am Main.
Während die Gastgeber in Bestbesetzung antreten können, müssen die Belgier auf Spitzenspieler David Goffin verzichten. „Natürlich steigert der Ausfall von Goffin unsere Chancen, wir nehmen die Favoritenrolle an“, sagte der deutsche Teamchef Michael Kohlmann. Sein belgischer Kollege Johan van Herck sieht das ähnlich. „Da kann ich ihm nur zustimmen“, sagte van Herck. „Aber es ist immer noch Davis Cup, da kann sehr viel passieren.“
Wer für Deutschland am Freitag im Einzel antreten und wer am Samstag das Doppel bestreiten wird, ließ Kohlmann noch offen. „Alle haben einen guten Start ins neue Jahr gehabt und ihre Leistungen gebracht. Jeder kann im Einzel spielen“, sagte der Teamchef.
Am wahrscheinlichsten ist, dass Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber beginnen werden. Im Doppel könnte es dann zur Brüder-Paarung von Alexander und Mischa Zverev kommen. „Das ist eine Möglichkeit, hängt aber auch davon ab, wie die Spiele am Freitag laufen“, sagte Kohlmann.
Mit den beiden Zverevs ist erstmals ein Brüder-Paar für das deutsche Davis-Cup-Team nominiert. Alexander Zverev, mit 19 Jahren der Jüngere, will das aber nicht überbewerten. „Wir sind als Mannschaft hier und was zählt ist, dass wir weiterkommen“, sagte die deutsche Nummer eins.
Der deutsche Hoffnungsträger hatte im vergangenen Jahr mit seiner Absage für die Relegationspartie gegen Polen für viel Wirbel gesorgt. Am Dienstag gab sich die Nummer 22 der Welt aber als Teamplayer. „Es geht nicht um die Zverevs, sondern um das Team“, sagte Alexander Zverev, der in Melbourne dem späteren Finalisten Rafael Nadal über fünf Sätze einen großen Fight geliefert hatte.
„Das gibt einem natürlich Selbstvertrauen, dass man gegen einen der besten Spieler der Welt über fünf Sätze eine Chance auf den Sieg hatte“, sagte Zverev. Sein zehn Jahre älterer Bruder Mischa warf sogar den Weltranglisten-Ersten Andy Murray aus dem Turnier, ehe gegen den späteren Sieger Roger Federer Endstation war. Auch Kohlschreiber erfüllte mit dem Einzug in Runde drei das Soll. Weshalb die Stimmung gut ist im deutschen Team. „Alle sind fit, alle sind heiß auf die Partie“, fasste Kohlmann die Ausgangslage mit großer Zuversicht zusammen.