Australian Open Djokovic scheitert im Achtelfinale an Zverev-Bezwinger

Melbourne (dpa) - Schon zehn Minuten nach seinem schmerzhaften Achtelfinal-Aus bei den Australian Open wollte Novak Djokovic die ungeliebte Pressekonferenz hinter sich bringen.

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Mit ernstem Gesicht zollte er seinem südkoreanischen Bezwinger Chung Hyeon Respekt und wollte so wenig wie möglich über seine Ellbogenverletzung sprechen, die ihn bei der 6:7 (4:7), 5:7, 6:7 (3:7)-Niederlage aber offenkundig massiv behinderte. „Natürlich ist es frustrierend“, räumte der sechsmalige Melbourne-Champion und ehemalige Weltranglisten-Erste ein.

Zweifel klangen in seiner Stimme mit, als Djokovic ankündigte, den Ellbogen erneut untersuchen und mit seinem Team nun die nächsten Schritte besprechen zu wollen. Konsterniert hatten auch seine Trainer Andre Agassi und Radek Stepanek das Geschehen in der Rod-Laver-Arena beobachtet. Djokovic wehrte sich bei seinem ersten Grand-Slam-Turnier nach sechsmonatiger Pause zwar nach Kräften, doch Chung hatte fast immer eine Antwort parat - was in der Runde zuvor auch der Hamburger Alexander Zverev zu spüren bekam, der in fünf Sätzen unterlag.

„Ich möchte nicht so viel über meine Verletzung sprechen, weil es seine Leistung schmälern würde“, sagte Djokovic und bescheinigte dem Super-Talent aus Suwon einen „verdienten Sieg“ und eine „großartige Vorstellung“. Die Schmerzen im rechten Ellbogen, den Djokovic mit einer Ganzarm-Bandage stabilisierte, seien nach dem ersten Satz immer stärker geworden, aufgeben wollte er aber nicht.

Viel war spekuliert worden über die Gesundheit des langjährigen Dominators auf der Tennis-Tour, der vor den Australian Open nur ein Show-Match im Melbourner Vorort Kooyong bestritten hatte. „Ich bin dankbar, dass ich die Chance hatte, zu spielen“, sagte der 30 Jahre alte Serbe nach seinem ersten Grand-Slam-Turnier seit seiner Aufgabe im Wimbledon-Viertelfinale von 2017. Auf die Frage, wie es nun weitergehe und ob er erneut eine Pause einlegen müsse, konnte der frühere Schützling von Boris Becker keine Antwort geben.

Chung dagegen bekommt es nun in einem Überraschungs-Duell mit dem Amerikaner Tennys Sandgren zu tun, der ebenfalls zum ersten Mal bei einem der vier wichtigsten Turniere in der Runde der besten acht Spieler steht. „Ich kann es nicht glauben, ein Traum ist wahr geworden. Ich bin einfach nur glücklich“, sagte der 21-Jährige und betonte: „Als ich jung war, habe ich immer versucht, Novak zu kopieren, weil er mein Idol ist.“