Favoriten setzen sich in Halle durch

Halle/Westfalen (dpa) - Zwei Deutsche und die beiden großen Favoriten haben bei den 20. Gerry Weber Open im westfälischen Halle das Viertelfinale erreicht. Dort kommt es bei dem mit 663 750 Euro dotierten ATP-Turnier zum Duell zwischen French-Open-Rekordsieger Rafael Nadal und Philipp Kohlschreiber.

Der an Nummer eins gesetzte Spanier gewann sein erstes Spiel auf Rasen gegen den Slowaken Lukas Lacko mit 7:5, 6:1. Titelverteidiger Kohlschreiber benötigte beim 6:7 (5:7), 6:1, 6:3 gegen den Polen Lukasz Kubot mehr als zwei Stunden.

Zudem steht auch der 34 Jahre alte Tommy Haas nach seinem Zwei-Satz-Sieg gegen Marcel Granollers (Spanien) als zweiter Deutscher im Viertelfinale. Der fünfmalige Gerry-Weber-Open-Sieger Roger Federer wurde bei seinem ersten Auftritt am Abend ebenfalls seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich gegen Florian Mayer aus Bayreuth mit 6:4, 7:5 durch.

Nadal hatte drei Tage nach seinem siebten Titelgewinn bei den French Open in Paris lediglich im ersten Satz gegen Lacko Probleme, im zweiten Satz fand sich der 26 Jahre alte Mallorquiner auf dem Untergrund besser zurecht. „Der erste Satz war sehr schwierig nach der Umstellung in so kurzer Zeit von Asche auf Rasen“, sagte Nadal, der bei seinem zweiten Auftritt in der westfälischen Provinz sein erstes Spiel gewann.

Kohlschreiber benötigte mehr als zwei Stunden für seinen sechsten Viertelfinaleinzug bei den Gerry Weber Open. „Im ersten Satz war ich zu zaghaft. Aber dann wurde mein Aufschlagspiel immer besser“, sagte der Titelverteidiger vor seinem Duell mit Top-Spieler Nadal. „In acht Spielen habe ich achtmal gegen ihn verloren. Auf Asche habe ich immer eine Packung bekommen, aber auf Rasen rechne ich mir bessere Chancen aus“, sagte Kohlschreiber nach dem Erfolg gegen den Polen Kubot.

Nach dem 6:7 im ersten Satz hatte der Augsburger anschließend mit 6:1 und 6:3 kaum noch Mühe mit dem Weltranglisten-50. „Das gibt mir Mut für das nächste Spiel“, meinte Kohlschreiber, der im Vorjahr das deutsche Finale gegen Philipp Petzschner gewann.

Auch Haas, Turniersieger in Halle 2009, zeigte sich wieder in guter Form und setzte sich gegen den spanischen Doppelspezialisten Granollers durch. Der 34-Jährige, der nach vielen Verletzungspausen wieder in die Top 100 zurückgekehrt ist, trifft nun in der Runde der letzten acht Spieler auf den Weltranglistensiebten Tomas Berdych. Der an Nummer drei gesetzte Tscheche bestach tags zuvor bei seinem Zwei-Satz-Sieg gegen Victor Troicki (Serbien).

„Ich bin froh, dass ich noch mal eine Chance habe gegen einen Top-Ten-Spieler anzutreten. Er ist natürlich Favorit“, sagte Haas, der seit einigen Wochen wieder im Rhythmus ist und für das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon eine Wild Card erhalten hat.