Fed Cup: Görges und Kerber spielen Einzel

Stuttgart (dpa) - Senkrechtstarterin Angelique Kerber und Stuttgart-Fan Julia Görges sollen die deutschen Tennis-Damen im Fed Cup zum Verbleib in der Weltgruppe führen.

Für die etatmäßige Nummer eins Andrea Petkovic bleibt in der Schwabenmetropole nach dreimonatiger Verletzungspause erst einmal nur die Joker-Rolle. Die Weltranglisten-Elfte ist im Relegationsspiel gegen Australien am Wochenende zusammen mit Anna-Lena Grönefeld für das womöglich entscheidende Doppel am Sonntag vorgesehen, könnte je nach Verlauf am Samstag aber auch noch für ein Einzel am zweiten Tag nachnominiert werden. In der Auftaktpartie am Samstag tritt Kerber gegen die australische Topspielerin Samantha Stosur an. Danach trifft Görges auf Jarmila Gajdosova.

„Wenn ich Teamchefin wäre, wäre ich das Risiko mit mir auch nicht eingegangen“, sagte Petkovic am Freitag bei der Auslosung im Stuttgarter Rathaus verständnisvoll. „Ich habe zwar gut trainiert und fühle mich von Tag zu Tag besser. Zwischen Training und Match gibt es dann aber doch noch einen Unterschied“, sagte die 24-Jährige, die seit Januar wegen eines komplizierten Ermüdungsbruches im Rücken kein Spiel mehr bestritten hat.

„Jule hat dagegen drei Monate lang viele gute Leistungen gezeigt. Darum habe ich mich für sie entschieden“, begründete Teamchefin Barbara Rittner ihren Entschluss. Görges hat an Stuttgart beste Erinnerungen. Im vergangenen Jahr feierte sie dort beim WTA-Turnier den bislang größten Erfolg ihrer Karriere. Zuvor schaffte sie mit Petkovic und Co. gegen die USA schon einmal den Verbleib in der Weltgruppe. „Wenn es eine Garantie für eine Wiederholung dieses Szenarios gäbe, wäre das natürlich super. Zunächst zählt aber nur das Wochenende“, sagte die Norddeutsche.

Und da liegt der größte Druck ganz klar auf Kerber. Die Kielerin, die beim Erstrunden-Aus gegen Tschechien im Februar noch Ersatz war, soll mit zwei Einzelsiegen den Grundstein für den Erfolg legen. Schon mit einem Triumph zum Auftakt gegen Stosur könnte sie viel Druck von sich und der Mannschaft nehmen. „Wer die Punkte macht und wann wir sie holen, ist doch egal. Hauptsache wir haben am Ende drei Spiele gewonnen“, sagte Kerber.

Mit ihren starken Auftritten seit dem Halbfinaleinzug bei den US Open im vergangenen Jahr hat sich Kerber deutlich Respekt verschafft. „Sie spielt seit Monaten auf einem sehr hohen Niveau“, lobte Stosur. Rittner kann das Duell der beiden derzeit bestplatzierten Spielerinnen kaum erwarten. „Ich freue mich riesig, da am Samstag auf der Bank zu sitzen.“

Neben Kerber ruhen die deutschen Hoffnungen auf Görges. Die 23-Jährige hat eine Erkältung rechtzeitig auskuriert und will in ihrer Lieblingshalle das Vertrauen der Teamchefin rechtfertigen. „Wir werden alles tun, um die Partie am Ende für uns zu entscheiden“, sagte Görges. Petkovic ist vom Klassenverbleib überzeugt. „Die Mädels schaffen das auf dem Platz auch ohne mich. Und in der Box werde ich wieder voll dabei sein“, versprach die Darmstädterin.