Federer und Haas im Finale in Halle/Westfalen
Halle/Westfalen (dpa) - Tommy Haas hat im „Herbst seiner Karriere“ noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt und das Endspiel beim Rasen-Turnier im westfälischen Halle erreicht.
Der 34-Jährige setzte sich im Halbfinale im deutsch-deutschen Duell gegen Vorjahressieger Philipp Kohlschreiber mit 7:6 und 7:5 durch. „Das ist ein Traum“, sagte Haas. Im Endspiel der Gerry Weber Open trifft die frühere Nummer zwei der Weltrangliste am Sonntag auf Rekordsieger Roger Federer. Der Schweizer besiegte im Halbfinale des mit 663 750 Euro dotierten ATP-Turniers Michael Juschni (Russland) 6:1 und 6:4.
Mit einem starken Aufschlagspiel und genauen Returnschlägen setzte Haas seinen Gegner permanent unter Druck. Auch bei wichtigen Ballwechseln scheute Haas nie das Risiko. „Tommy hat die Eier, bei den entscheidenden Momenten richtig Gas zu geben“, kommentierte Kohlschreiber. Trotzdem fiel im ersten Satz die Entscheidung im Tiebreak und im zweiten Satz gelang Haas das Break erst beim Stand von 4:4.
Kohlschreiber hatte am Freitag für eine Überraschung gesorgt und im Viertelfinale French-Open-Sieger Rafael Nadal besiegt. Gegen Haas konnte der Titelverteidiger nicht an diese Leistung anknüpfen. Ihm unterliefen in den entscheidenden Phasen zu viele Fehler. „Manchmal war ich zu passiv“, gestand Kohlschreiber.
Wenig Mühe im Halbfinale hatte der weltbeste Rasenspieler Federer. Vom ersten Aufschlag an dominierte der Schweizer das Spielgeschehen und gewann nach 21 Minuten den ersten Satz. „Ich bin gut aus den Startlöchern gekommen und konnte das bis zum Ende durchziehen“, meinte Federer.
Aber der Weltranglistendritte, der in Halle bereits sechsmal im Finale stand und fünfmal das Turnier gewann, profitierte auch von Juschnis defensiver Spielweise. „Seine Taktik war interessant, aber nicht gut“, meinte Federer, der doppelt so viele Ballwechsel gewann.
Über seinen Endspielgegner und Freund Haas sagte Federer: „Ich muss mich in Acht nehmen“. Es ist das 13. Aufeinandertreffer der beiden, zehnmal siegte Federer. „Es wird schwer“, sagte Haas. Federer sei der beste Spieler aller Zeiten. „Er kann alles ein bisschen besser als die anderen“, meinte Haas.