Görges und Kohlschreiber scheitern in Australien
Melbourne (dpa) - Julia Görges und Philipp Kohlschreiber sind bei den Australian Open im Achtelfinale ausgeschieden. Görges verlor in Melbourne gegen die Polin Agnieszka Radwanska mit 1:6, 1:6 und zeigte dabei eine ganz schwache Leistung.
Kohlschreiber unterlag dem Argentinier Juan Martin del Potro mit 4:6, 2:6, 1:6 und stand dabei trotz einer phasenweise couragierten Leistung ebenfalls auf verlorenem Posten. Die deutschen Tennis-Hoffnungen ruhen nun einzig und allein auf Sabine Lisicki. Die Berlinerin kämpft gegen die Russin Maria Scharapowa um den Einzug ins Viertelfinale.
Für Görges war ihre Viertrunden-Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier dagegen bereits nach gerade einmal 54 Minuten beendet. Für die einseitige Partie typisch beendete Görges das Match mit einem einfachen Rückhandball ins Aus. Es war der 27. leichte Fehler der Norddeutschen gegen die den Nummer acht gesetzte Polin.
„Das war heute ein absolut rabenschwarzer Tag“, sagte Görges nach der Vorführung enttäuscht. „Das hat sich überhaupt nicht toll angefühlt“, meinte die Fed-Cup-Spielerin, die sich so sehr auf ihr erstes Achtelfinale bei einem der vier großen Turniere gefreut hatte.
Doch bei 34 Grad im Glutofen Hisense-Arena lief bei Görges von Anfang an nichts zusammen. Radwanska machte die ersten zehn Punkte in Serie und zog schnell auf 3:0 davon. Die Weltranglisten-Achte aus Polen musste eigentlich nur auf die Fehler ihrer völlig neben sich stehenden Gegnerin warten und entschied den ersten Satz nach nur 24 Minuten mit 6:1 für sich.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Görges schon 14 Mal den Ball unbedrängt ins Aus oder Netz gespielt. „Ich habe auch keine Erklärung für diese Leistung“, sagte Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner. „Das war einfach nichts.“
Besonders enttäuschend war, wie wenig sich Görges gegen die drohende Niederlage wehrte. Anders als Sabine Lisicki, die am Samstag gegen die Russin Swetlana Kusnezowa eine fast schon verloren geglaubte Partie noch gedreht und in drei Sätzen gewonnen hatte, ließ Görges das Unheil einfach über sich ergehen. „Das ist auch eine Mentalitätssache“, bemängelte Rittner.
Görges wehrte sich dagegen gegen den Eindruck, sie habe lustlos gespielt. „Den Eindruck hatte ich nicht. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Es ist nur schade, dass so etwas in der vierten Runde bei einem Grand Slam passiert“, meinte die Schleswig-Holsteinerin.
Kohlschreiber konnte mit dem an Nummer elf gesetzten del Potro nur im ersten Satz mithalten. Der Augsburger gab sofort seinen Aufschlag ab, hatte dann aber mehrere Male die Chance, del Potro ebenfalls das Service abzunehmen. Doch der Argentinier behielt stets die Nerven und gewann den ersten Satz nach 49 Minuten mit 6:4 für sich. Auch in den folgenden Sätzen hielt der Davis-Cup-Spieler gut dagegen, in den entscheidenden Momenten war del Potro aber einfach besser.
Weiter ohne Probleme entledigt sich Rafael Nadal seiner Aufgaben beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison. Die spanische Nummer zwei der Welt bezwang seinen Landsmann Feliciano Lopez 6:4, 6:4, 6:2. Bei den Damen kämpfte Titelverteidigerin Kim Clijsters die Chinesin Na Li in einer Neuauflage des letztjährigen Finales mit 4:6, 7:6 (8:6), 6:4 nieder und wehrte dabei im Tie-Break des zweiten Satzes vier Matchbälle der French-Open-Siegerin ab.
Auf seine erste Viertelfinale-Teilnahme in Melbourne weiter warten muss auch Bernard Tomic. Der australische Hoffnungsträger war gegen den 16-maligen Grand-Slam-Turnier-Sieger Roger Federer beim 4:6, 2:6, 2:6 chancenlos und konnte die hohen Erwartungen seiner Nation nicht erfüllen.