Haas: „Es geht nur darum, ob mein Körper hält“
New York (dpa) - Fragen an Tennisprofi Tommy Haas nach seinem Drittrunden-Aus bei den US Open in New York:
Sie haben alles gegeben, den Argentinier Juan Monaco am Ende aber einfach kaum noch ausspielen können. Wie groß ist die Enttäuschung?
Haas: „Ich habe ihm in der Kabine nochmal gesagt, dass er gut gespielt hat. Er hat gesagt, dass es eines seiner besten Matches in diesem Jahr war. Ich habe einfach zu viel Druck gehabt, an die Linien spielen zu müssen. Es fehlte auch die Matchpraxis, um zu wissen, wann muss ich ans Netz kommen?“
Die Fans auf dem Grandstand haben Sie angefeuert und trotz der Niederlage gefeiert. Was war das für ein Gefühl?
Haas: „Die Unterstützung vom Publikum war es wert, hier mitzuspielen. Das sind Momente, für die man Tennis spielt, warum man Sportler ist. Wenn das meine letzten US Open gewesen sein sollten, ist es ein Buch, das sich schließt. 1996 habe ich mein erstes Match bei den US Open gegen Michael Stich auf dem gleichen Platz verloren.“
Wie geht es nun weiter?
Haas: „Ich glaube, spielerisch muss ich mir nicht viele Gedanken machen. Die Schläge sind da. Es geht letztlich nur darum, ob mein Körper hält. Im November und Dezember werde ich nochmal hart trainieren. Ich muss dazu bereit sein, das zu machen. Ich habe natürlich hohe Erwartungen. Ich fahre nicht einfach nach Australien, um mitzuspielen, das habe ich nicht nötig. Ich werde nicht mehr viele Turniere in diesem Jahr spielen, noch drei, vier in der Halle, und dann schauen.“
Was ist der Punkt, der über Rücktritt oder Weitermachen entscheidet?
Haas: „Ich weiß es nicht genau. Das ist eine große Frage in meinem Leben. Ich habe jetzt auch eine Familie zu Hause. Es hat sich alles um Tennis gedreht, dadurch stehen viele Türen offen. Darüber will ich jetzt aber nicht nachdenken, noch bin ich Tennisprofi. Ich denke, dass sehr viele das Gefühl haben, dass ich weitermache und dass es wieder klickt.“
Die US Open waren Ihr bislang bestes Turnier seit Ihrem Comeback. Welches Gefühl haben Sie vor dem Heimflug nach Florida?
Haas: „Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden und werde das auch mit nach Hause nehmen.“
Sie waren hier mit 33 Jahren der älteste noch verbliebene Spieler im Turnier. Wie war das für Sie?
Haas: „Ich war auch mal der Jüngste unter den Top 50, jetzt war ich der Älteste. Da muss man auch stolz drauf sein.“