Haas, Mayer und Co. - Eine Übersicht DTB-Profis
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Erstrunden-Aus gegen Frankreich kommt das deutsche Davis-Cup-Team erst im Spätsommer wieder zusammen. Vom 18. bis 20. September geht es in der Relegation um den Verbleib in der Weltgruppe der 16 besten Teams.
Auf wen kann der neue Kapitän Michael Kohlmann dann setzen? Ein Überblick über den aktuellen Stand der potenziellen Kandidaten:
PHILIPP KOHLSCHREIBER: Unter Kohlmann die unantastbare Nummer eins im Team. Dem Augsburger merkte man in Frankfurt an, dass er sich in seiner Rolle als Platzhirsch wohlfühlt. Zeigte etwas Reue für den Eklat vor einem Jahr und zwei solide Einzel. Wenn er gesund ist, ist er im September auf jeden Fall dabei.
JAN-LENNARD STRUFF: Der klare Gewinner des Frankfurter Wochenendes. Kratzte gegen den Weltranglisten-14. Gilles Simon an der Überraschung, feierte dann gegen Nicolas Mahut seinen ersten Sieg für Deutschland. Muss sein Potenzial jetzt auch auf der ATP-Tour endlich kontinuierlich abrufen. In der Relegation gesetzt.
BENJAMIN BECKER: Konnte gegen Frankreich nicht zeigen, was er drauf hat. Kam nur im Doppel zum Einsatz, musste im Einzel Struff den Vortritt lassen. Nahm diese Rolle aber klaglos hin. War in der vergangenen Saison der konstanteste Deutsche. Ist auf jeden Fall ein Kandidat für September.
ANDRE BEGEMANN: Der Verlierer des Wochenendes. Als Spezialist für das Doppel berufen konnte er seine Fähigkeiten nicht abrufen. Wie schon im vergangenen Jahr in Frankreich setzte es eine Niederlage. Für die Stimmung im Team zwar wichtig, dennoch ein Wackelkandidat.
TOMMY HAAS: Der Tennis-Oldie plant in dieser Woche sein Comeback nach fast einem Jahr Pause. Nach seiner erneuten Schulteroperation ist noch völlig ungewiss, ob der 36-Jährige wieder zu alter Stärke findet. Mit seiner Nominierung würde sich die Teamchemie ändern, Kohlschreiber wäre nicht mehr die klare Nummer eins. Aber: Eher kein Kandidat für September.
FLORIAN MAYER: Wegen einer Schambeinentzündung hat der 31-Jährige seit fast einem Jahr kein Match mehr bestritten. Ist inzwischen aber wieder voll im Training, plant sein Comeback Mitte April in Monte Carlo. Findet er zu gewohnter Stärke zurück ist der Bayreuther ein ernsthafter Kandidat.
DUSTIN BROWN: Um den Mann mit den Dreadlocks gab es zuletzt viele Diskussionen. Dass er den Verband wegen der fehlenden Spielerlaubnis attackierte, kam dort nicht gut an. Ist als 102. der Welt fünftbester Deutscher, kann zudem Einzel und Doppel spielen. Eine Nominierung ist dennoch eher unwahrscheinlich.
DER REST: In Peter Gojowczyk, Daniel Brands und Cedrik-Marcel Stebe kämpft sich derzeit ein weiteres von Verletzungen gebeuteltes Trio zurück. Auch der formschwache Tobias Kamke wäre ein Kandidat. Alle dürften im September aber eher nicht dabei sein.