Kerber und Görges bei Australian Open in Runde drei
Melbourne (dpa) - Nach ihrem Spaziergang in die dritte Runde darf Angelique Kerber in Melbourne auch an ihrem Geburtstag ran. Die deutsche Nummer eins wird am Freitag 25 Jahre alt.
Einen doppelten Grund zum Feiern muss sich die Kielerin in ihrem Drittrundenspiel gegen die nicht zu unterschätzende amerikanische Wildcard-Inhaberin Madison Keys aber erst noch hart erarbeiten. Da traf es sich gut, dass Kerber bei den Australian Open ebenso wenig gefordert wurde wie ihre Fed-Cup-Kollegin Julia Görges. Kerber setzte sich gegen die Tschechin Lucie Hradecka mit 6:3, 6:1 durch. Görges deklassierte die Schweizerin Romina Oprandi mit 6:3, 6:2.
Gegen Hradecka hatte Kerber, die Nummer fünf der Welt, nur anfangs eine paar kleinere Schwierigkeiten. Die ersten drei Aufschlagsspiele des Eröffnungssatzes dauerten allein eine halbe Stunde, dann hatte Kerber das erste Break perfekt gemacht und steuerte anschließend einem schmucklosen Pflichtsieg entgegen.
„Ich bin froh, dass ich in zwei Sätzen durch bin und ein bisschen Kraft sparen konnte“, sagte die Schleswig-Holsteinerin. Auch wenn sie damit ihr bestes Ergebnis im Melbourne & Olympic Parks bereits eingestellt hat, wirkt Kerber in Melbourne immer noch ein wenig verkrampft. Der Druck, den die neue Rolle als erste deutsche Top-Fünf-Spielerin seit Steffi Graf 1999 mit sich bringt, ist der 24-Jährigen deutlich anzumerken.
Kerber versucht daher, so viel Ablenkung wie möglich in ihren Alltag zu bringen. Am Dienstag radelte sie ein wenig mit dem Fahrrad durch die Millionen-Metropole am Yarra-River, dass sie dabei den in Australien geforderten Helm nicht trug, sei hier verschwiegen. Zudem ist sie in Melbourne zusammen mit der Polin Agnieszka Radwanska auch im Doppel dabei. „Das ist eine schöne Abwechslung. Wir wollen einfach Spaß haben“, sagte Kerber. Ein Sieg gegen Keys würde diesen auch an ihrem Geburtstag garantieren, auch wenn Kerber meinte. „Gefeiert wird sowieso.“
Ein klein wenig Grund zum Feiern hat Julia Görges schon jetzt. Nach ihrem holprigen Start ins neue Jahr schaffte die 24-Jährige gegen Oprandi einen mühelosen Erfolg und steht in Melbourne zum dritten Mal nacheinander in der dritten Runde. „Jetzt fängt das Turnier richtig an, jetzt muss man was zeigen“, sagte Görges hochmotiviert.
Nächste Gegnerin der Schleswig-Holsteinerin ist die Chinesin Zheng Jie, die die australische Sieg-Hoffnung Samanatha Stosur mit 6:4, 1:6, 7:5 aus dem Turnier warf. „Das wird eine schwere Aufgabe“, meinte Görges, die eigentlich auf ein Duell mit ihrer Freundin Samantha Stosur in einer der großen Arenen gehofft hatte. Doch Stosur gab gegen Zheng Jie im Entscheidungssatz eine 5:2-Führung noch aus der Hand und erlebte bei ihrem Heim-Grand-Slam ein weiteres Debakel.