Kerber will und muss gegen Halep „etwas draufpacken“
London (dpa) - An ihren letzten Viertelfinal-Auftritt in Wimbledon hat Deutschlands derzeit beste Tennisspielerin Angelique Kerber keine positiven Erinnerungen. Vor zwei Jahren unterlag die Kielerin der späteren Finalistin Eugenie Bouchard aus Kanada relativ klar.
Damals fehlte ihr auch die Kraft, um zum zweiten Mal nach 2012 die Vorschlussrunde des Rasen-Turniers an der Church Road zu erreichen. Inzwischen ist Kerber Grand-Slam-Siegerin - und diesmal nicht so müde. „Ich bin nicht so platt wie damals“, sagte Kerber.
Relativ locker hat sich die 28-Jährige unter die besten Acht beim dritten Höhepunkt der Tennis-Saison vorgearbeitet. Vor ihrem Viertelfinale gegen die Weltranglisten-Fünfte Simona Halep überließ sie ihren bisherigen vier Kontrahentinnen noch keinen Satz. Gegen die Rumänin darf sie an diesem Dienstag im ersten Match auf dem Centre Court ran. „Ich weiß, dass ich noch etwas draufpacken muss“, erklärte die Linkshänderin. Gegen die flinke Halep hat Kerber von bisher vier Aufeinandertreffen nur eins gewonnen.
Mit einem lockeren Zweisatzsieg gegen die Japanerin Misaki Doi war die Kämpferin zum dritten Mal in das Wimbledon-Viertelfinale eingezogen. Bei den Australian Open hatte sie gegen die Weltranglisten-49. noch einen Matchball abgewehrt. Von anfangs 16 deutschen Damen und Herren mischt Kerber als einzige in der zweiten Woche des Grand-Slam-Turniers mit.
Kerber vermeidet den Blick nach vorn und bemüht in diesen Tagen oft ihre Lieblingssätze: „Es ist immer noch ein langer Weg. Ich denke nur an das nächste Match.“ Mit frischem Selbstbewusstsein sagt die Nummer vier der Damen-Welt aber auch: „Ich weiß, was ich machen muss, um so ein Turnier zu gewinnen.“ Im Halbfinale würde die 36-jährige Venus Williams aus den USA oder die Kasachin Jaroslawa Schwedowa warten, die den Achtelfinal-Einzug von Sabine Lisicki verhindert hatte.