Kohlschreiber als letzter Deutscher bei US Open raus
New York (dpa) - Bei seinem US-Open-Scheitern wusste sich Philipp Kohlschreiber in prominenter Gesellschaft. „Das ist natürlich für alle überraschend“, sagte der 29 Jahre alte Augsburger nach seiner Achtelfinal-Niederlage gegen Rafael Nadal über den wieder einmal früh ausgeschiedenen Roger Federer.
Der schwächelnde Schweizer nährte mit seiner fast schon Mitleiderregenden Niederlage gegen den 31 Jahre alten Tommy Robredo aus Spanien die Zweifel, ob er jemals wieder zur Form vergangener Tage zurückfinden wird. „Es ist enttäuschend und frustrierend“ sagte der 17-malige Grand-Slam-Champion nach dem 6:7 (3:7), 3:6, 4:6 gegen den Weltranglisten-22. Robredo.
Nichts wurde es mit einem Viertelfinal-Duell gegen seinen langjährigen Dauerrivalen Nadal. Denn während die Formkurve des fünfmaligen US-Open-Siegers steil nach unten zeigt, setzte der 27 Jahre alte Spanier auch gegen den letzten im Feld verbliebenen deutschen Profi seinen erstaunlichen Lauf fort. Nadals Bilanz 2013: 57:3 Siege, auf Hartplatz seit 19 Spielen ungeschlagen.
Gegen Kohlschreiber verlor er erstmals im bisherigen Turnier einen Satz. Der deutsche Davis-Cup-Spieler zeigte wie schon gegen John Isner eine bemerkenswert gute Leistung und begeisterte die Zuschauer im größten Tennisstadion der Welt mit seinem frechen und unerschrockenen Auftritt gegen den Top-Favoriten.
„Ich wollte mich tapfer und gut verkaufen, aber wir reden hier von einem, der am Ende des Jahres vermutlich die Nummer eins sein wird“, sagte Kohlschreiber. Trotz der 7:6 (7:4), 4:6, 3:6, 1:6-Niederlage darf der Bayer als einer der wenigen aus dem deutschen Aufgebot zufrieden in den Flieger steigen. Insgesamt ist die Wimbledon-Euphorie einer gewissen Ernüchterung gewichen.