Kohlschreiber im Finale von Düsseldorf gegen Karlovic
Düsseldorf (dpa) - Der topgesetzte Tennis-Profi Philipp Kohlschreiber hat bei den Düsseldorf Open seinen fünften Titel auf der ATP-Tour fest im Visier. Kohlschreiber setzte sich gegen den Weltranglisten-57.
Denis Istomin aus Usbekistan mit 6:2, 4:6, 6:4 durch.
Im seinem ersten Finale seit Stuttgart 2013 trifft der Weltranglisten-29. im Rochusclub auf den Aufschlagriesen Ivo Karlovic aus Kroatien.
„Erleichtert, stolz, zufrieden - ich habe einen sehr guten Tag erwischt“, bilanzierte Kohlschreiber und blickte schon erwartungsvoll auf das Endspiel. „Es gibt nichts Schöneres als eine Woche Tennis zu spielen und dann im Finale zu stehen und vielleicht einen Pokal zu gewinnen. Das kommt ja nicht so oft vor“, meinte der Bayer. „Ich denke, es wird für Ivo und mich etwas ganz Spezielles.“
Gut vier Stunden nach Beendigung des am Donnerstag abgebrochenen und am Freitag fortgesetzten Viertelfinals gegen Mate Delic trumpfte Kohlschreiber gegen Istomin zunächst groß auf. Vom ersten Ballwechsel an war er voll da und setzte seinen Gegner von der Grundlinie enorm unter Druck. Immer wieder streute der Bayer auch fantastische Stopps und harte Rückhand-Longlinebälle ein. Nach Breaks zum 1:0 und 4:1 gewann „Kohli“ den ersten Satz mit 6:2.
Im zweiten Durchgang brachten beide Profis ihre Aufschlagspiele bis zum 4:5 aus Kohlschreibers Sicht durch. Dann konnte der Usbeke, der dem Deutschen im vierten Duell erstmals unterlag, seinen zweiten Satzball zum 6:4 nutzen. Im dritten Durchgang genügte Kohlschreiber dann ein Break, ehe er nach knapp zwei Stunden den umjubelten Sieg vor knapp 3000 Zuschauern einfuhr.
Der 2,11 Meter große Hüne Karlovic zog bei der mit 426 000 Euro dotierten Veranstaltung zuvor mit einem knappen 7:6, 7:6-Erfolg über den erst 20 Jahre alten Jiri Vesely ins Endspiel ein. „Ich habe gar nicht damit gerechnet, so weit zu kommen. Ich bin einfach happy“, betonte der 35-Jährige. Dabei hatte der talentierte Tscheche beide Tiebreaks gegen Karlovic anfangs dominiert, scheiterte aber an seiner Unerfahrenheit und den Nerven. Der an Nummer sieben gesetzte Kroate konnte sich aus kritischen Situationen immer wieder auf seine Aufschäge von mehr als 210 km/h verlassen und beendete das Match mit einem krachenden Service.
Kohlschreiber musste am Freitag sogar eine Doppelschicht schieben, denn sein Viertelfinale gegen den kroatischen Qualifikanten Delic war am Donnerstagabend nach zwei Regenunterbrechungen wegen Dunkelheit beim Stand von 7:5, 4:4 abgebrochen worden. Bei der Fortsetzung der Partie kassierte Kohlschreiber sofort ein Break zum 4:6 und musste in den dritten Satz. Am Ende ließ der ehemalige Davis-Cup-Spieler dem Weltranglisten-211. aber kaum eine Chance und gewann 6:1.
Auch im Doppel ist ein deutscher Sieg möglich. Das Duo Christopher Kas/Martin Emmrich zog mit 6:0, 7:5 gegen die schwedisch-dänische Kombination Johan Brunstström/Frederik Nielsen ins Endspiel gegen Santiago Gonzalez/Scott Lipsky (Mexiko/USA) ein.