Lendl besiegt Chang: Kleine Revanche für Paris

Frankfurt/Main (dpa) - Während die aktuelle Tennis-Elite bei den French Open aufschlägt, ist Ivan Lendl in Frankfurt am Main eine Mini-Revanche für sein Paris-Trauma von 1989 gelungen. Im ersten „Rentner“-Duell gegen Michael Chang siegte Lendl imposant mit 6:4, 6:2.

Der heute 51-Jährige zeigte sich nicht nur topfit und beeindruckte mit schnellem und langem Grundlinienspiel. Und der „Tennis-Roboter“ war beim „Cup of Legends“ auch zu Scherzen aufgelegt.

In dem gut zur Hälfte gefüllten Tennis-Waldstadion rief er seinem Kontrahenten kurz vor Schluss der Partie zu: „Na, hast du wieder Krämpfe wie damals?“ Nach 1:16 Stunden und bei mindestens 30 Grad in der Sonne nutzte er den dritten Matchball mit einer krachenden Vorhand. Von Revanche wollte er anschließend nichts wissen: „Das war ein Freundschaftsmatch, Spaß, um die Leute zu unterhalten.“

An dem 5. Juni vor 22 Jahren hatten sich Lendl und Chang eines der denkwürdigsten Matches der Tennisgeschichte geliefert. Der 17-jährige Chang rang den damaligen Weltranglistenersten im French-Open-Achtelfinale 4:6, 4:6, 6:3, 6:3, 6:3 nieder. Chang wurde während der Partie von Krämpfen geschüttelt, schlug sogar von unten auf und blamierte Lendl mit „Mondbällen“ geradezu.

Eine weitere offene Rechnung konnte Lendl bei dem Oldie-Turnier dann nicht mehr begleichen: Im Finale musste er sich dem Australier Pat Cash 1:6, 6:3, 1:6 geschlagen geben. Gegen Cash hatte Lendl einen bitteren Karriere-Moment erlebt, als er gegen ihn im Wimbledon-Endspiel 1987 unterlag.