Lisicki und Kerber eröffnen US Open

New York (dpa) - Auf der größten Tennis-Bühne der Welt treten am Eröffnungstag der US Open neben den Top-Favoriten Rafael Nadal und Serena Williams auch Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki und die frühere US-Open-Halbfinalistin Angelique Kerber auf.

Ebenso muss sich der zuletzt schwächelnde Roger Federer schon zum Auftakt den Fans im Flushing Meadows Corona Park präsentieren.

„Ich freue mich, wieder zu spielen und dass es los geht“, sagte Lisicki am Samstag nach ihrer Trainingseinheit. Die 23 Jahre alte Berlinerin bekommt es am Montag mit der russischen Qualifikantin Vera Duschewina zu tun.

Natürlich spürt die neue deutsche Tennis-Queen den immensen Druck und die öffentliche Erwartungshaltung, die seit ihren fantastischen Wimbledon-Wochen auf ihr lasten. Allerdings verliefen die vergangenen Vorbereitungsturniere nicht gerade vielversprechend. Die selbstverordnete Ruhephase nach dem verlorenen Endspiel gegen die mittlerweile zurückgetretene Französin Marion Bartoli musste Lisicki unfreiwillig verlängern. Wegen einer Blessur am Handgelenk verzichtete sie auf die Veranstaltungen in Stanford, Carlsbad und Toronto.

Bei ihrem Comeback in Cincinnati verlor sie in Runde eins, bei ihrer US-Open-Generalprobe in New Haven zuletzt im Achtelfinale. „Ich fühle mich fit, auch wenn es nicht die beste Vorbereitung für mich war. Ich habe sehr viel an meiner Fitness gearbeitet während der Pause, aber nicht viele Matches spielen können. Deshalb denke ich jetzt von Runde zu Runde und konzentriere mich erst einmal auf Vera Duschewina am Montag“, sagte Lisicki und betonte: „Ich spüre keinen besonderen Druck bei den US Open, weil ich in Wimbledon im Finale war - aber es klingt einfach sehr gut: Wimbledon-Finalistin.“

Nun kommt es darauf an, wie die ehrgeizige Athletin ins Turnier findet. „Sie ist weiter absolut positiv, das zeichnet sie ja auch aus. Ich habe ein gutes Gefühl, sie wird sich reinbeißen“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner über die Nummer 18 der Welt.

Vertrauen hat die Fed-Cup-Chefin auch in Kerber. Die 25-Jährige, deren Höhenflug vor zwei Jahren in New York mit dem Halbfinal-Einzug begann, startet gegen die Tschechin Lucie Hradecka. In der Branchenwertung ist die Kielerin auf Platz zehn abgerutscht und scheint derzeit auf der Suche nach abhandengekommener Siegermentalität zu sein. „Ich will die zweite Turnierwoche erreichen“, sagte Kerber verständlich zurückhaltend.

Ganz andere Ziele hat der kriselnde Roger Federer. Im letzten Match des Tages tritt er im knapp 23 000 Zuschauer fassenden Arthur-Ashe-Stadium gegen Grega Zemlja aus Slowenien an. Der 32 Jahre alte Schweizer ist nur noch an Nummer sieben gesetzt, hat in diesem Jahr erst ein Turnier gewonnen und scheiterte in Wimbledon schon in der zweiten Runde. Am Samstag aber sagte er: „Ich will hier nicht nur einfach das Viertelfinale erreichen, ich will das Turnier gewinnen.“