„Das war heute ein Schritt in die richtige Richtung. Zuletzt habe ich auf Sand schlecht gespielt, deshalb bin ich auch so oft in der ersten Runde rausgeflogen“, bekannte der 28 Jahre alte Profi aus Bayreuth, der zum Auftakt in Düsseldorf ansteigende Form bewies. Mayers persönlicher Coach Tobias Summerer fungierte anstelle von Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen erstmals als DTB-Kapitän und gab seinem Schützling offenbar Sicherheit.

Nach der 2:0-Führung war das Doppel für den Gesamterfolg zwar bedeutungslos, doch Mayer nutzte die Partie als Ersatz für den angeschlagenen Spezialisten Philipp Petzschner gegen das Duo Dimitri Tursunow/Igor Kunizyn als weiteren Mutmacher. „Dass ich nochmal spiele, haben wir alle gemeinsam entschieden, weil Philipp noch nicht hundertprozentig fit ist. Ich habe zuletzt ja gezeigt, dass ich auch gut Doppel spielen kann“, sagte Mayer nach dem 6:4, 3:6, 10:8.

Nach den großen Differenzen beim Davis Cup in Bamberg scheint das DTB-Team wieder auf gutem Weg zu einer Einheit zu sein. Gemeinsam hatte das Quartett am Samstag bei der Final-Niederlage von Bayern München in der Champions League am Fernsehen gelitten. Das schweißt zusammen. Mayer lobte seinen Teamkollegen: „Respekt für Kohli, dass er dann am Sonntag mit wenig Schlaf so eine Leistung gebracht hat.“

Nächster deutscher Gegner in der blauen Gruppe ist am Dienstag Kroatien. Der Sieger von 2006 musste sich dem Nachbarn Serbien beugen. Viktor Troicki bezwang zunächst Ivan Dodig, danach brachte der Weltranglisten-Achte Janko Tipsarevic - in diesem Jahr einer von zwei Top-Ten-Spielern im Rochusclub - Lovro Zovko mit 6:0, 6:0 die Höchststrafe bei. Kroatiens Aufschlagriese Ivo Karlovic hatte wegen einer Schulterverletzung auf sein erstes Einzel verzichtet, könnte aber eventuell am Dienstag gegen Kohlschreiber zum Einsatz kommen.

Mayer begann sein Einzel ähnlich stark wie Kohlschreiber am Vortag. Nach zwei schnellen Breaks führte er gegen Andrejew schon 4:0, ehe der kurzfristig ins russische Aufgebot nachgerückten Nummer 78 der Welt der erste Spielgewinn gelang. Im zweiten Durchgang verlor Mayer zwar seinen Aufschlag zum 1:3, kämpfte sich aber zurück und konnte sich in den Tiebreak retten. „Im zweiten Satz war ich zu negativ, habe ein bisschen mit mir gehadert. Aber so ist das, wenn man nicht so viel Selbstvertrauen hat“, gab der Weltrangisten-28. zu.

Im Tiebreak behielt Mayer die Nerven, wehrte gegen Andrejew einen Satzball ab und verwandelte nach gut eineinhalb Stunden seinen zweiten Matchball. Mayer räumte ein, dass der Druck etwas höher sei, wenn man für Deutschland im Team spielt und nicht Einzelkämpfer ist. „Und ich wusste, dass ich gewinnen muss. Im Doppel weiß man ja nie, was passiert.“